Selbst agiert 1

Fallcode

Situationsbeschreibung (im Original d.h. keine orthographischen oder grammatikalischen Korrekturen; Namen jedoch durch BM anonymisiert, soweit nicht schon durch Studierende geschehen)

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Vorauslaufend: Unsere Praktikumslehrerin wurde krank. Daraufhin haben wirmit Unterstützung der Rektorin die Klasse teilweise allein beaufsichtigt, Ihnen Aufgaben gegeben und während einer Probe beaufsichtigt. Man muss vorauslaufend dazusagen, dass die Klasse in der gesamten Schule als"sehr schwierig" eingestuft wird.(7. Klasse 26 Schüler)

Schilderung: Wir haben die Klasse allein (zu Dritt) betreut. Es handelte sich um eine Deutschstunde. Die Rektorin hatte am Anfang der Stunde den Schülern bereits Aufgaben zugeteilt, musste dann jedoch aus einem wichtigen Grund kurzfristig für den Rest der Stunde(40min) zu einem Elterngespräch.           Daraufhin haben wir die Klasse beaufsichtigt. Die Schüler haben jedoch postwendend nachdem die Rektorin das Klassenzimmer verlassen hatte Ihre Grenzen versucht auszutesten. Nachdem wir es eine ganze Zeit lang versucht haben Sie wieder einigermaßen ruhig zu bekommen, wussten wir uns keinen anderen Ausweg, als eine Liste anzulegen wobei wir den Schülern im Vorhinein mitgeteilt haben, dass jeder der auf dieser Liste aufgeschrieben wird, am gleichen Tag statt bis 11:15 Uhr bis mind. 13:00 in derSchule bleiben muss.

Situationsspezifisch: Dass die Schüler dieser Klasse oft nachsitzen müssen ist bekannt und dass wenn Sie sich nicht benehmen können , das Nachsitzen zu Folge haben kann war den Schülern bekannt. In dieser Situation haben Sie uns Praktikanten jedoch nicht ernst genommen. Haben versucht mit uns zu diskutieren bzw. uns einfach zu ignorieren.

Folgen: Ausschlaggebend für diese Situation war, dass kurz vor Ende der Stunde die Rektorin zurückkam, und uns in unserem Handeln zu  100% unterstützt hat. Was die Schüler vorher nicht glauben wollten ist dann so eingetreten. Die Schüler der Liste mussten noch am gleichen Tag 2 Stunden nachsitzen. Was für mich sehr von Bedeutung war, war die Situation , dass die Schüler die die Folgen vorher genau wussten , sie jedoch nicht ernst genommen hatten und uns somit komplett ausgetestet haben, bei der Verkündung der Strafe durch die Rektorin zum einen teilwiese angefangen haben zu weinen , zum anderen die Situation durch die Sie auf die Liste gekommen waren völlig anders dagestellt haben und so nochmals versucht haben uns irgendwie in die Enge zu treibeen. Als kruzfristige Folge war zu erkennen, dass die Schüler uns versucht haben zu meiden. Langfristig gessehen, hat sich die Situation sehr schnell wieder entspannt,die Schüler haben uns plötzlich sehr ernst genommen, sogar so dass wir mit der Klasse eine Gruppenarbeit machen konnten ohne jegliche Schwierigkeiten. Zudem kann ich für mich sagen, hat sich daraus langfristig ergeben, dass ich mich selbst niemals für etwas verantwortlich machen darf, was die Schüler sich selbst zuzuschreiben zu haben. Die Schüler müssen lernen mit den Konsequenzen Ihres handelns zu leben nicht wir Lehrer.

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Vorauslaufend:  Die beiden Schüler D. und M. verhielten sich im Unterricht immer sehr respektlos gegenüber der Lehrerin.

Schilderung:  Wir machten eine Gruppenarbeit im Fach Mathematik. Beide Schüler widersetzten sich meinen Aufforderungen.

Situationsspezifisch:  Selbst als ich sie ermahnt hatte, ignorierten sie mich regelrecht. Aber im Umgang mit Altersgenossen, konnte ich keine derartigen Verhaltensweisen feststellen.

Folgen:  Am Ende meiner Praktikumszeit machten wir zusammen mit der Klasse ein Frühstück. Beide, der mir so negativ aufgefallenen Schüler, verhielten sich mir gegenüber sehr hilfsbereit und betonten mehrmals, wie nett sie dieses Frühstück doch fanden. Ich fasste dies als eine Art Entschuldigung und Reue auf, wegen der vor drei Tagen stattgefundenen Gruppenarbeit!

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Vorauslaufend:  Ich wurde von der vertretenden Lehrkraft in das Nebenzimmer gerufen (Gruppenraum)

Schilderung:  Da saß ein Junge mit dem Pulli über dem Kopf und dem Kopf unter dem Stuhl auf dem Stuhl. Wie ich kurz darauf herausfand, hatte er einen Wutanfall und weinte.

Situationsspezifisch:  Die Einzige Erklärung die man mir gab war, das kommt öfters vor und ob ich nicht kurz bei ihm bleiben könnte, weil der Lehrer die Klasse nicht allein lassen konnte.

Folgen:  Ich redete mit dem Kind und konnte es beruhigen. Nachdem es mit mir an der Tafel gezeichnet hatte, traute ich mich auch es zu fragen, was denn passiert sei. Draufhin erzählte es mir sehr viel unter anderem seine Lebensgeschichte und momentane Situation. Dies hat mich sehr bewegt und deshalb hab ich diese Situation immer noch sehr gut im Gedächtnis. Und ich erkannte, dass ich auch ganz gut mit Schülern im grundschulalter umgehen kann, da ich ja bis jetzt nur Praktikas in der Oberstufe gemacht habe und auch Hauptschulstufe studiere.  Außerdem habe ich mal wieder erkannt, in was für miserablen Zuständen manche dieser Kinder aufwachsen müssen und ich freue mich scho darauf, mich in Zukunft ein bisschen um sie kümmern zu können und versuchen zu können ihnen zu helfen.

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Vorauslaufend: Streit von zwei oder mehreren Schülern in der Pause oder vor dem Unterrichtsbeginn.

Schilderung der Situation: Im Bus , auf dem weg zur Schule, wurde ein Schüler der Klasse 2b bespuckt und immer wieder gehänselt und geschupst,evt geschlagen , dies über einen längeren Zeitraum. Der Schüler traute sich die Situation nicht der Lehrkraft zu melden.

Die Lehrkraft legte großen Wert darauf dem betroffenen Schüler zu lernen ,und die Chance zu geben sich zu wehren und den Streitfall erklären zu lassen und zu kären.

Somit ließ sie eigenverantwortlich die anstachelnden Schüler beschreiben und ließ diese in das Klassenzimmer kommen.

Es waren ältere Schüler , aus der 6. Klasse.

Somit gab sie beiden Parteien die Chance für eine Rechtfertigung ,Aussprache und Klärung, das ein "Anstauen" von weiterer Aggression vermeiden soll.

Am Ende lehrte sie ,wie man sich richtig zu verhalten hat.Sie ging wie in einer Art Schaupiel verschiedene Lösungswege mit den Schülern durch um zu zeigen , dass man solch eine Situation auch auf anderem Wege lösen kann,so dass man anderen Personen keinen Schaden zufügen muss.Jeder SChüler ,der etwas Ungerechtes getan hat, hat sich freiwillig entschuldigt.Jeder war zufrieden.

Eine ähnliche Situation , die sihc in einer Pause abgespielt hat, durfte ich auf ähnlicher Art lösen/schlichten.Mit Erfolg.

Situationsspezifisch:

Folgen: - Steigerung des Selbstwertgefühls

- Steigerung des Selbstbewusstseins

- richtiges einschätzen der Situation , wer nun eher recht hat.

- eigenständiges , selbstständiges vertreten eingener Meinung.

- Aggressionsabbau

- Frustrationsabbau

- Lehren sozialen Umgangs

- längerfristiges Vermeiden einer weitern Situation dieser Art.

- gegenseitges Anhören

unterschiedlicher Positionen

-den anderen ausreden lassen

- Respektieren des anderen/respektvoller Umgang( Entschuldigen)

- eigenes Fehlverhalten zugeben und anerkennen, jedoch wenn Einsicht,zeigen dass durch entschuldigen alles gut ist.kein weiterer Grund besteht noch nachtragend zu sein.

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Vorauslaufend:  Ich kenne mich bisher nur wenig mit "Störenfrieden" aus und komme in eine Klasse die voll von solchen Kindern ist.

Schilderung:  Ich bin seit 1 Woche in der Klasse, halte eine erste Stunde in Kunst. Ein Kind - dass als Störenfried in der Klasse bekannt ist - quatscht nur dazwischen. Am Ende fängt es auch noch laut an zu singen, ist durch Ermahnungen und Zusatzaufgaben nicht dauerhaft leise zu bekommen. Ich halte die Stunde normal weiter und versuche es zu ignorieren, bin aber nach 45 Minuten mit den Nerven am Ende. 

Situationsspezifisch:  Kunststunde, es ist relativ laut, ich habe mir zu wenig Gedanken über die Kontrolle der Lautstärke im Kunstunterricht gemacht. Ich muss den Klassen-gong benutzen, weil ich mit eigener Stimme nicht durchkommen könnte zu allen Schülern.

Folgen:  Eine Woche später halte ich den zweiten Teil der selben Kunststunde. Der Störenfried hat inzwischen seine angefangene Arbeit der letzten Woche fast vollständig versaut und will neu anfangen. Nachdem ich mit der Klassenlehrerin über die Sitatuon geredet habe reagiere ich anders und sage ihm er soll so weitermachen, aber natürlich hat das Auswirkungen auf dei Note. Als er wieder anfängt zu singen und zu stören schicke ich ihn nach draußen vor die Klasse, was ihn sichtlich ärgert und schockiert. Fünf Minuten später sitzt er beleidigt - aber dafür still - an seinem Platz.

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Vorauslaufend: In meiner Praktikumsklasse ist ein Schüler, der sehr schwierig ist, da er oft den Unterricht gezielt und gravierend stört und jegliche Interventionsversuche scheitern. 

Schilderung:  Als dieser Schüler mal wieder den Unterricht gravierend störte, wurde er in das Nebenzimmer geschickt und ich war als Aufsichtsperson bei ihm. Da er sich weiter in seine Wut (herausgeschickt worden zu sein) hineinsteigerte und anfing unkontrolliert um sich zu schlagen, musste ich ihn mit all meiner Kraft festhalten und an den Stuhl drücken und ihm so meine körperliche Überlegenheit zeigen (natürlich ohne ihm weh zu tun).

Situationsspezifisch:  "-"

Folgen:  Der Schüler verhielt sich mir gegenüber von da an respektvoll, "lies sich von mir was sagen" ohne, dass er dabei eingeschüchtert oder ängstlich war.

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Vorauslaufend:  Ich habe bis jetzt auch einige Jugendfahrten von der Kirche begleitet und immer positive Erfahrungen gemacht.

Schilderung:  Als ich in der 6 Klasse meine erste Unterrichtsstunde halten musste! Die Schüler dachten teilweise dass ich  15 sei und waren sehr überrascht als ich ihnen sagte ich sei 20 ! Aber als ich mit dem Unterricht begann war ich verwundert wie gut sie dann doch auf mich reagierten obwohl sie mich für so jung hielten.

Situationsspezifisch:  Ich bin nicht gerade sehr groß und studiere Sonderschullehramt.

Folgen:  Auch in den nächsten Stunden haben sie mir immer zufehört und mitgemacht und mir nachher sogar gesagt, dass ich vom Verhalten nicht wie 15 wirke! Was von ihnen als Kompliment gemeint war.

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Vorauslaufend:  Ich mache allgemein gern Sport, v.a. Mannschaftssport und Ballspiel.

Schilderung:  Im Sportunterricht (6.Klasse) dürfen/ sollen mein Mitpraktikant und ich "Kapitän" je einer Basketballmannschaft sein. Die Schüler freuen sich, auf das Match und ich gebe meinem Team Anweisungen und lasse mich beraten, wer wie gut spielt. Das Spiel läuft gut und die Schüler folgen den Anweisungen ihres "Kapitäns" und respektieren ihn als solchen, weil er auch "Ahnung" vom Spiel zeigen kann.

Situationsspezifisch:  Die Situation spielte sich zu Beginn der zweiten Woche im Praktikum ab. Ich kann sagen, wie ich die Schüler vor der "Situation" empfand, und wie danach.

Folgen:  Ich habe zu den Schülern meines Teams im Nachhinein ein "besseres", "offeneres" Verhältnis; Schüler mit denen ich bisher noch nicht oder kaum geredet hatte, sind in der Folge offener.

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Vorauslaufend:  - GSE 8. Klasse, Atlasübung -   Hauptstädte den Ländern zuordnen      - Auf der Atlasseite sind drei Karten, zwei historische und eine aktuelle

Schilderung:  - Schüler (italienischer Herkunft) fragt mich warum Deutschland im Laufe der Zeit kleiner geworden ist   - ich sage: "Weil wir zwei Weltkriege verloren haben"  - weiterer Schüler (iraktischer Herkunft) lacht mich danach aus     - ic sage, dass mir dieser Zustand relativ egal ist, denn ich habe in dieser Zeit nicht gelebt   - Schüler (irak.) meint, dass die Deutschen viel zu verkrampft mit dem Themm "Hitler" umgehen und will mich dazu bringen zu sagen, dass Hitler schon "cool" war      - ich versuche ihm zu erklären, dass Hitler nicht "cool" war und schildere ihm kurz die NS-Zeit und den Krieg    - ich meinte, dass damit das Thema erledigt sei und gehe zu anderen Schülern um bei den Aufgaben zu helfen    - nach fünf Minuten gehen ich wieder hin um zu     sehen ob die beiden ihre Aufgaben erfüllen     - Sie bezeichnen mich auf einmal als Hitlerfreund        - ich sage ihnen, dass sie das lassen soll      - sie entschuldigen sich und beteuern, dass die s nur Spass sein und ich sollte doch mitmachen  - ich ignorierte sie darauf und ging wieder zu den anden     - am darauffolgenden Tag zeigten mir beide den Hitlergruß      ich ignoriete dies und sie hörten, und sie machten dies nie wieder

Situationsspezifisch:  - zweiter Praktikumstag      - Schüler waren mir noch relativ unbekannt und umgekehrt

Folgen:  Ich weiß natürlich, dass die beiden mich nur provozieren wollte ich hoffe, dass es mir gelugen ist, den Eindruck zu vermitteln, dass ich mich nicht provozieren habe lasse. Das Thema habe ich dann auf sich beruhen lassen, denn ich weiß je dass es keien rechtsradikalen waren, denn einer kam aus dem Irak und einer aus Italien und beiden hatte von deutscher Geschichte so gut wie keine Ahnung.

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Vorauslaufend:  Bei einem Morgenkreis in der vierten Klasse spreche ich das Thema "Übertritt" an.

Schilderung:  Der Erwartung entsprechend und trotzdem schockierend äußerten fast alle Kinder den Wunsch (meist ihrer Eltern und damit natürlich auch ihren), auf das Gymnasium zu kommen (auch wenn ihre schulischen Leistungen dem Wunsch nicht entsprachen). Nur ein Mädchen sagte, sie wolle nicht aufs Gymnasium, da müsse man zu viel lernen und das wolle sie nicht, auch wenn ihre Mutter anderer Meinung sei. Sofort schließen sich auf einmal auch mehr Kinder dieser Meinung an, sagten aber, dass ihre Eltern das bestimmten und sie ihnen folgen müssten.

Situationsspezifisch:  Durch die Kreisanordnung und die Anleitung, die den Ernst der Lage klar machte, sprachen alle Kinder dann sehr offen über ihre Gefühle und Wünsche. Natürlich versuchten wir ihnen auch klar zu machen, dass sie keine "Looser" sind, wenn sie erst einmal auf Haupt-oder Realschule gehen, mit einer Anekdote über meinen Cousin, der erst Quali, dann mittlere Reife, dann Abi gemacht hat und jetzt studiert, konnte ich hoffentlich auch ein bisschen Selbstbewusstsein in die leistungsschwacheren Kinder tanken

Folgen:  Mir ist bewusst geworden, dass 3.-4. Jahrgangsstufe natürlich inzwischen für die Kinder, aber auch für den Lehrer ganz schönen Stress bedeutet, wenn er die ganzen Kinder, die alle ihre gewissen Stärken und Schwächen haben und einem doch ans Herz wachsen, einteilen muss und ihnen damit auch einen Großteil ihres zukünftichen Weges festlegt. Das ist nicht schön!

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Vorauslaufend:  Da ich Übungsleiterin bin, habe ich schon einige Erfahrungen in Sachen Unterrichten gemacht.

Schilderung:  Mein Kommilitone, der mit mir das Praktikum machte, durfte vor mir eine Stunde halten. Die Kinder hörten gut zu. Als ich an der Reihe war, waren einige wenige Kinder, nur Jungen äußerst frech und haben immer reingeredet ohne dass ich sie aufgerufen habe. obwohl ich sehr groß bin und eien autoritäre Austrahlung habe haben mich diese Jungen nicht ernst genommen. Erst nach mehrmaliger Ermahnung meinerseits kamen sie zur Ruhe.

Situationsspezifisch:  Ich bin sehr groß, 1,83, und habe auch eine kräftige Stimme.

Folgen:  Im Gespräch mit dem Praktikumslehrer kam heraus dass diese Jungen sehr muslimisch erzogen werden, Frauen behandeln sie nicht wie Männer. Es lag also nicht an meiner Persönlichkeit, sondern an ihrem Hintergrund. Ich sehe diese Tatsache als Herausforderung und freue mich umso mehr auf den Lehrerberuf!

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Vorauslaufend:  Kunststunde gehalten von der Praktikantin.     Schüler haben ihre Bilder fertig gemalt, gemeinsam betrachtet und sollen sich nun anonym auf Zettel Noten geben

Schilderung:  Junge bewertet Mädchen zum Spass mit einer 3, worauf sie beleidigt reagiert und ihn beleidigt und provoziert (Bastard, Hurensohn, etc.), stichelt weiter, Junge wird zornig, Lehrer steht auf, geht bestimmt dazwischen owohl die Situation noch gar nicht so schlimm erscheint, verweist Schülerin des Klassenzimmers, da er aus Erfahrung weiß, das die Situation zwischen diesen beiden Schülern sehr schnell eskaieren kann und ein frühzeitiges und bestimtes Auftreten nötig ist

Situationsspezifisch:  Mädchen, 17 Jahre,  muss eigentlich Medikamente nehmen wegen Wutausbrüchen hat sich teilweise nicht unter Kontrolle spielt sich gerne als Chefin in der Klasse auf, ist nicht sonderlich beliebt.         Junge, 17 Jahre,   einige Jahre ein Internat zur Erziehungshilfe besucht.   Wutausbrüche, wenig Kontrolle über sich selbst in Stresssituationen.   relativ beliebt, meist emüht und ruhig

Folgen:  Mädchen wird den Rest des Tages aus der Klasse verwiesen, Medikamentenvergabe wird von der Schule geregelt fortan.  diese Situation ist vielleicht nicht wirklich bedeutsam, aber hat mir als Praktikantin dutlich gemcht wie wichtig es ist die individuellen Voraussetzungen ud Eigenheiten der Schüler zu kennen, um angemessen zu reagieren.          Da ich nicht Bescheid wusste, hate ich diese kleine Streiterei zu harmlos eingeschätzt und war nicht sofort dazischen gegangen und im ersten Moment auch von der Reaktion des Lehrers überrascht, die mir übertrieben hart erschienen war   in einem Gespräch wurden diese Dinge jedoch geklärt und Informationen zum bessere Verständnis für einige Schüler gegeben

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Vorauslaufend: 

Schilderung:  An meinem ersten Tag im Praktikum wurde ich mit einem Teil der Klasse allein gelassen, da für die Schüler kein Ethikunterricht angeboten wird. Sie haben von ihrem Klassenleiter Aufgaben bekommen, der musste zum Unterricht in eine andere Klasse. Nach ca 10 Minuten waren die Schüler fertig mit ihren Aufgaben und haben angefangen mit der Hängematte der Tagestätte zu spielen, auf den Tisch zu steigen, um die Hängematte herunterzuhängen und garnicht mehr darauf zu achten, was ich sagte. Ich hatte keine Chance gegen die Schüler anzukommen. Ich habe mit meinem Praktikumslehrer die Situation besprochen.

Situationsspezifisch:  Die schüler waren aus einer 7./8. Klassen und gerade sehr pubertierend, was von Kichern, über Stänkern bis hin zur Arbeitsverweigerung ging.

Folgen:  Für die Schüler ergaben sich keine Folgen, ich habe beschlossen beim nächsten mal nach weiteren Aufgaben für die schnelleren Schüler zu fragen. Für den Lehrer gab es auch keine Folgen, er sagte, das sei grad eine Phase der Schüler, zog aber keine Konsequenzen aus ihrem Handeln.

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Vorauslaufend:  In "meiner" Klasse war ein Mädchen, deren Verhalten mir von Anfang an sehr negativ auffiel. Ihr viel es schwer, sich an Anweisungen von Lehrern zu halten, wurde "bockig", wenn man mit ihr sprach, stritt sich häufig mit Schülern etc. Die unten genannte Lehrerin hatte mit ihr besonders große Probleme und war mit dem Mädchen häufig überfordert.

Schilderung:  Ich begleitete einen Teil der Klasse in Hauswirtschaft. Mit dabei war das oben genannte Mädchen. Schon während der ganzen Stunde beteiligte sich dieses Mädchen kaum am Unterricht, rannte immer wieder hinaus und störte ihre Mitschülerinne, die eigentlich dem Unterrcht folgen wollten. Schließlich rannte sie zum vierten Mal hinaus und die Lehrerin forderte mich auf ihr zu folgen, was ich dann auch tat. Ich erwischte die Schülerin noch auf dem Gang und fragte sie, was das eigentlich soll und warum sie sich nicht am Unterricht beteiligen will. Daraufhin fing sie wieder zu "bocken" an und mein Ton wurde etwas lauter. Folge war, dass die Situation eskalierte. Das Mädchen mit ihren Schuhen um sich warf und nachdem ich sie ins Klassenzimmer brachte Spiele aus den Schränken warf. Erst als ich in ruhigem Ton zu ihr sagte, dass sie sich doch mal auf ihren Platz sitzen sollte, beruhigte sie sich. Erst jetzt konnte ich mit ihr halbwegs vernünftig reden und ihr erklären warum ich ihr Verhalten nicht in Ordnung fand. Am Ende merkte man, dass sie meine Worte erreicht hatten. Sie räumte die Spiele wieder ordentlich in ihren Schrank und entschuldigte sich bei mir.

Situationsspezifisch:  Die Klasse in der ich Praktikum machte war die siebte Klasse der Hauptschulstufe einer Schule für geistig Behinderte. Die Schüler waren um die 15 Jahre alt und befanden sich mitten in der Puppertät. Zum Hauswirtschaftsunterricht wurden die Klassen immer geteilt. Der Unterricht fand in einer der Schulküchen statt.

Folgen:  Ich denke, dass die geschilderte Situation nicht so eskaliert wäre, wenn ich von Anfang an bei einem ruhigen Ton geblieben wäre. Im restlichen Praktikum ging ich daraufhin Konfliktsituationen mit dem Mädchen ganz anders an und konnte feststellen, dass man bei ihr durch klare, aber ruhige Worte viel mehr erreichen konnte oder aber auch dadurch, dass man beispielsweise bestimmtes unangepasstes Verhalten ein wenig ins Lächerliche zog und versuchte mit ihr darüber zu lachen.

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Vorauslaufend:  In der großen Pause wurde es mir überlassen auf einen kleinen Jungen meiner Klasse im Garten aufzupassen. Es lief auch alles recht friedlich ab. Er spielte im Sand und baute eine Burg.

Schilderung:  Als es allerdings Zeit wurde wieder nach innen zu gehen, zog er sich die Schuhe aus und schmiss sie ins Gebüsch. Im ersten Moment kam ich mir hilflos vor, bin aber ruhig geblieben und habe mit ihm geredet.       Nach einer kleinen Weile ließ er sich darauf ein und zog sich die Schuhe wieder an.     Mich hat das bestärkt und mir gezeigt, dass ich mit solchen Situationen umgehen kann.

Situationsspezifisch:  Mir war klar, dass ich mich einfach nicht auf das Verhalten des Jungen einlassen durfte. Die erste Reaktion war, die Schuhe aus dem Gebüsch zu holen, aber ich denke, das wäre falsch gewesen. Also habe ich versucht mit ihm zu reden und er hat sie wieder aus dem Gebüsch geholt.

Folgen:  Ich denke, dass mir die Situation entglitten wäre, wenn ich die Arbeit für ihn erledigt hätte.      So musste er das, was er getan hatte, selbst wieder aufheben und hat so eventuell gelernt, dass er mit diesem Trotzverhalten nicht bei mir durchkommt.      Die weiteren Wochen hat er es jedenfalls nicht noch mal versucht.

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Vorauslaufend:  Kurz vor der Pause hörten wir eine Durchsage des Rektors. Er bat alle Praktikanten die Pausenaufsicht zu übernehmen, da er eine wichtige Besprechung mit allen Lehrern durchführen wollte. Ich ging mit den andern beiden Praktikantinnen nach draußen.   Ein Mädchen aus meiner Klasse nahm mich sofort an die Hand und zog mich über den Pausenhof.

Schilderung:  Plötzlich hörte ich ein Kind schreien: „Frau Lehrerin, Frau Lehrerin, da blutet jemand!“. Schnell lief ich dem Jungen hinterher und da sah ich es schon: seinem Klassenkameraden blutete heftig die Nase und seine Lippe war dick geschwollen. Er weinte sehr und klagte über starke Schmerzen. Ich reagierte sofort und nahm den Jungen an der Hand. Ich lief mit ihm über den Pausenhof auf die Toilette und tröstete ihn so gut ich konnte. Mit kalten Umschlägen versuchte ich die Blutung zu stillen. Obwohl zwei Lehrkräfte gesehen hatten, was passiert war, kamen sie mir nicht zu Hilfe. Anscheinend dachten sie, dass ich die Situation unter Kontrolle hatte. Etwas später bekam ich jedoch Unterstützung von den anderen beiden Praktikantinnen. Wir brachten den Jungen schließlich ins Lehrerzimmer zu seiner Klassenlehrerin. Später stellte sich heraus, dass ihm ein Junge auf die Nase geschlagen hatte.

Situationsspezifisch:  Das Ereignis geschah bereits am dritten Praktikumstag während der Pause. Ort des Geschehens war der Pausenhof. Anwesend waren außer mir die anderen Praktikanten und alle Schüler. Bei dem verletzten Jungen handelte es sich um einen Schüler der ersten Klasse.

Folgen:  Anhand von dieser Situation konnte ich feststellen, dass ich auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren kann. Obwohl ich absolut nicht mit so einem Ereignis gerechnet hatte, hatte ich instinktiv richtig gehandelt. Der Junge beruhigte sich schnell und die Situation konnte später in Ruhe geklärt werden.      Für mich persönlich war diese Situation bedeutsam, da ich an Selbstvertrauen gewonnen hatte. Eigentlich hätte ich mir nicht zugetraut in so einer Situation richtig zu reagieren. Für die Zukunft weiß ich aber jetzt, dass ich vor vergleichbaren Ereignissen keine Angst zu haben brauche.

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Vorauslaufend:  In meiner Praktikumsklasse gab es einen Schüler der das ADS Syndrom hatte. Er beteiligte sich kaum am Unterricht und hatte große Probleme beim Erledigen schriftlicher Arbeiten.

Schilderung:  In der von mir gehaltenen Unterrichtsstunde arbeitete der Schüler erstaunlich gut und schnell mit. Sonst dauerte es immer sehr lange bis er ein Arbeitsblatt fertig bearbeitet hatte, doch an diesem Tag schaffte er es in der gleichen Geschwindigkeit wie seine Klassenkameraden.    Auch die zweite zu bearbeitende Aufgabe schaffte er anzufangen und es schien ihm sogar zu gefallen.

Situationsspezifisch:  Ein Auslöser für den plötzlichen "Arbeitseifer" des Schüler hätten meine ständigen Motivationsversuche und Lob für sein zügiges Erledigen der Aufgaben sein können. Die Erfolgserfahrung, dir er dadurch hatte dass es er das Arbeitsblatt in der gleichen Geschwindigkeit wie seine Klassenkameraden fertigstellen konnte, und das Lob dass er für seine Arbeit von mir bekam, machten den sonst eher zurückhaltenden Jungen sichtbar stolz.

Folgen:  Dieses Ereignis war für mich ein persönlicher Erfolg und hat mir gezeigt dass man durch Motivation und Lob bei den Schülern oft viel erreichen kann.

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Vorauslaufend:  Die Schüler meiner Praktikumsklasse waren sich zunächst sehr unschlüssig, wie sie uns Praktikanten nennen sollen. Zunächst wurden wir alle mir "Sie" angesprochen und es gab keinerlei Probleme-

Schilderung:  In der zweiten Praktikumswoche kam ein kleiner Junge auf mich zu und nannte mich von da an "Heinzelmännchen". Da ich eigentlich nicht dem Bild eines Heinzelmännchens entspreche fand ich dies zunächst nur komisch. Allerdings wiederholte dies der Schüler mehrmals. Auf die Frage warum er mich so nenne, konnte er mir keine Antwort geben. Auch die Bitte, dass er mich nicht mehr so nennen möge war sinnlos. Er nannte mich weiterhin so. Erst als mein Tonfall strenger wurde, hörte er damit auf. Er erkannte, dass ich nicht sein großer Bruder bin, sondern ein "Lehrer".        Im weiteren Verlauf hatten wir keinerlei Probleme und er hat sich angemessen verhalten.

Situationsspezifisch:  Der Schüler hat mich offenbar als "Kumpel" gesehen. Allerdings war er der Einzige. Eine normale Bitte war sinnlos, erst ein ernsterer Tonfall verhalf mir ernst genommen zu werden.

Folgen:  Der Schüler hat sich davon abbringen lassen mich so zu nennen. Mein schärferer Tonfall hat mein durchaus gutes Verhältnis zu diesem Schüler nicht beeinträchtigt - im Gegenteil - eigentlich gebessert. Jetzt sind die "Fronten" geklärt.

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Vorauslaufend:  Junge stört regelmäßig im Unterricht und wirft oft unproduktive Aussagen in den Raum.

Schilderung:  Die Klasse machte einen Ausflug zur Isar. Der Junge war nicht zu bewegen mit seiner Gruppe ein LandArtKunstwerk herzustellen, sondern störte durch unproduktives Verhalten.

Situationsspezifisch:  Er leidet an Hyperaktivität. Durch den räumlichen Abstand zur Lehrkraft im offenen Gelände gab es keine Grenzen, die durch das Klassenzimmer erzeugt werden.

Folgen:  Die Kinder waren enttäuscht über ihre geringen Fortschritte am Projekt. Ich war dazu gezwungen mich auf ihn zu konzentrieren. Ich muss mehr an meiner Autorität arbeiten.

8erbahn

Vorauslaufend:  Ein Junge aus meiner Praktikumsklasse ist mir häufiger durch sein aggressives Verhalten aufgefallen. Ich hatte Befürchtungen, dass ich während des Praktikums einmal konkret mit einem Wutausbruch konfrontiert werden würde.

Schilderung:  Jeden Tag habe ich die Kinder aus der Pause in die Klasse begleitet. An diesem Tag war der Junge gerade am Schubsen und Anschreien eines Klassenkameraden als ich die Kinder abgeholt habe. Er war derart aggressiv und bösartig, dass es mir fast nicht gelang, ihn von dem anderen Jungen fern zu halten. Er schrie und drohte, seinen Klassenkameraden umzubringen. Ich hatte gleichzeitig selbst etwas Angst und war um die Gesamtsituation besorgt. Obwohl der Junge erst im 2. Schulbesuchsjahr ist, hat er gewaltige Kräfte entwickelt.     Ich habe es dann doch noch geschafft, ihn so festzuhalten, dass ich seine Aufmerksamkeit auf mich richten konnte und er sich ein bisschen beruhigt hat. Ich habe ihn dann persönlich an der Hand in die Klasse zurück geführt.

Situationsspezifisch:  "-"

Folgen:  In der folgenden Stunde habe ich den Vorfall vor der Lehrerin angesprochen und wir haben die Jungen gemeinsam dazu gebracht, den Konflikt verbal zu lösen.  Der Junge musste sich entschuldigen und durfte für den Rest der Woche nicht an der Pause teilnehmen.

8lumen

Vorauslaufend:  Erste Pausenaufsicht (Herumgehen im Pausenhof)

Schilderung:  Ich ging alleine im Pausenhof herum, als cih ein weinendes Mädchen einer zweiten Klasse hinter einem Busch sitzen sah. Langsam näherte ich mich ihm, ging vor ihm in die Knie und fragte, was denn passiert sei und warum es weine. Das Mädchen zögerte zuerst mir zu erzählen warum sie weinte doch schüttete mir schließlich doch ihr Herz aus. Sie war traurig, weil sie zuvor eine drei in einer Matheprobe bekommen hatte und sich deswegen schämte. Ich tröstete sie, legte meine Hand auf ihre Schulter und erklärte, dass eine drei überhaupt keine schlechte Note sei, Ich machte einen Scherz über meine eigenen Leistungen während meiner Schulzeit und schon sag ich ein Lächeln auf den Lippen des Mädchens, das schließlich hüpfend zu ihren Freunden lief und spielte.

Situationsspezifisch: 

Folgen:  Es hat mich einerseits verblüfft und andererseits sehr gefreut, wie viel Vertrauen mir dieses Mädchen engegenbrachte.

anja18

Vorauslaufend:  ich habe viel erfahrung mit Jugendgruppen. ICh war mit diesen gruppen auch schon im Friedensdorf Oberhausen.

Schilderung:  Im Praktikum war ich mit der Klasse alleine und hab deshalb ein Gespräch zwischen den Jungs über ein neues Messer mitbekommen. der schüler hatte es sogar dabei, so dass ich es sehen konnte.

Situationsspezifisch:  ich hatte deshalb ein schlechtes gewissen gar nicht einzugreifen, falls etwas passieren würde. deshalb habe ich den schüler zur seite genommen und ihm vorgeschlagen es mir einfach so zu geben ohne konsequenzen oder ich muss es leider an die lehrerin weiter geben

Folgen:  er hat es ohne probleme her gegeben. ich werde es ihm am ende meines praktikums zurück geben. für ihn hat es sonst keine weiteren folgen

balu1

Vorauslaufend:  Meine Kommilitonin und ich haben gemeinsam eine Stunde in einer neunten klasse gehalten. Wir gaben den Schülern eine Hausaufgabe, die wir einige Tage später einsammeln wollten. Die Schüler, die die Hausaufgabe falsch hatten, bekamen die Möglichkeit sie noch einmal zu verbessern bzw. zu vervollständigen.

Schilderung:  Als wir die verbesserte und vervollständigte Hausaufgabe erneut korrigiert hatten, wollten wir sie den Schülern zurückgeben.  Da wir einige dieser Schüler zu Beginn der Pause trafen und die Hefte zufällig bei uns hatten, entschlossen wir uns sie ihnen jetzt zu geben.   Ein Schüler weigerte sich aber sein Heft an sich zu nehmen, da er der Meinung war, dass es ihn in der Pause stört. Meine Kommilitonin hat ihm das Heft aber trotzdem gegeben und wir sind weitergegangen. Ich war schon weiter weg und als der Schüler auch meine Kommilitonin außer Hörweite glaubte,rief er ihr "drecks Praktikantin" nach.

Situationsspezifisch:  Der Schüler dachte wahrscheinlich, dass wir schon außer Hörweite sind, sonst hätte er diesen Kommentar wahrscheinlich nicht von sich gegeben, da er sonst eigentlich immer recht höflich war.

Folgen:  Es wurde überlegt, ob der Schüler einen Verweis erhält. Da die Lehrkraft, die den Verweis ausstellen sollte, aber keinen "Beweis" für sein Verhalten hatte und er es vehement abstritt, wurde davon abgesehn.

Bee22Sara

Vorauslaufend:  Eine Schülerin aus der 4.ten Klasse kann mit hohen Zahlen im Kopf rechnen

Schilderung:  Sie fragte mich, ob ich sie nicht beim Mathematik das Ein mal Eins abfragen könnte.  Ich fing mit dem kleinen Ein mal eins an und ging später zum großen Ein mal eins über

Situationsspezifisch:  Ist völlig alleine, hat keine Freunde. Lässt sich auch zu ungern was von den Lehrern verbessern lassen, wenn sie was falsch macht.           Sie liebt nur ihre Mathematik, damit ist sie glücklich.

Folgen:  Sollte man es immer weiter fördern? Sie ist den Klassenkameraden Meilen voraus. Wenn sie nur die gleichen Aufgaben in Mathe bekommt, wie ihre Mitschüler, langweilt sie sich doch zu Tode!

Bonnie21

Vorauslaufend:  Ich hatte mit der Praktikumslehrerin nichts genaueres über die Vorstellung meiner Person vor der Klasse besprochen und war von meinem ersten Praktikum gewohnt mich von der Klasse nur mit Vornamen anreden zu lassen

Schilderung:  Ich habe mich vorgestellt und dies fälschlicher Weise nur mit meinem Vornamen. Nach dem ersten Tag kam die Lehrerin zu mir und kritisierte dies sehr, weil ein solches Verhalten zu einem großen Respektsverlust bei der Klasse führe.

Situationsspezifisch:  Die Lehrerin hatte glaube ich zunächst den Eindruck und die Sorge, dass zu viel Nähe die Disziplin in der Klasse gefährden könnte oder dass ich die Sache nicht ernst genug nehme, weil ich ziemlich viel lache.

Folgen:  In den nächsten Tagen schuf ich bewusst klare Grenzen und erklärte den Schülern, die einchecken (Handshake) wollten oder mich nicht vernünftig begrüßten,dass es nicht heißt nur weil sie mich mit Vornamen anreden dürfen, dass sie sich in der Art verhalten können. Bei den Unterrichtsversuchen stellte sich heraus , dass die Anrede nichts mit Autorität oder mit Respekt zu tun hat. Dennoch wäre es ohne die Distanz die ich so erst schaffen musste sicher schwierig gewesen ein angemessenes Lernklima herzustellen. Das nächste mal werde ich von Beginn an Distanz halten und  versuchen darauf basierend Vertrauen zu erzeugen.

claudi22

Vorauslaufend:  Ein Bauwagen wurde von der Schule umgebaut und restauriert. Zur Feier mussten die erste und die zweite Klasse etwas vorführen. Meine Betreuungslehrerin fragte mich ob ich das übernehmen will, ich natürlich lautstark ja gesagt.

Schilderung:  Das Einüben des Liedes "Wer will fleißige Handwerker sehn" stellte sich als größere Sache heraus und war sehr zeitintensiv. Auch das Zusammensuchen der passenden Kleidung stellte sich als schwierig für mich.     Die Generalprobe lief wie alle andere Male nicht gut und ich hatte schon eine riesen Panik dass alles schief geht.       Als die Feier dann begann und wir zu unserem Lied kamen, fiel mir mein Herz beinahe in die Hose. Aber völlig unerwartet machten meine Schüler nicht einen Fehler. Es war perfekt. Die Schüler stockbegeistert weil ich sie so lobte.

Situationsspezifisch: 

Folgen:  Für mich hat diese Situation nur positive und langfristige Folgen:   jeder Aufwand lohnt sich und die Kinder sind immer mit Herz dabei!

cldg1

Vorauslaufend:  Ein Schüler weist gegenüber seinen Mitschülern häufig Schadenfrohesverhalten auf und wird von den Lehrkräften regelmmäßig ermahnt.

Schilderung:  Ich erwische den besagten Schüler, als er einen Mitschüler, dem eine schwere Operation am Kopf bevorsteht ärgert und mit dem Krankenhausaufenthalt aufzieht.      Als ich ihn darauf anspreche reagiert er erst verständnislos und lacht beim Gedanken an die Situation erneut laut.        Ich nehmen mir also die Zeit ihm zu erklären, dass sein Mitschüler sich vor dem OP-Termin fürchtet und dass es für ihn gefährlich werden kann. Der Schüler wird auf einmal ganz ruhig. Scheinbar hat er sich nie Gedanken über sein Verhalten und dessen Auswirkungen gemacht. Ernimmt mich nun bei der Hand und entschuldigt sich bei seinem Mitschüler.

Situationsspezifisch:  Der Schadenfrohe Schüler ist geistig behindert und scheint nicht zu verstehen, dass das Lachen über kranke oder verletzte Personen unsozial ist.

Folgen:  Als Folge ließ sich zumindest kurzfristig feststellen, dass der Schüler seine Mitschüler nicht mehr auslachte.

cokami3

Vorauslaufend:  Schülerin ist mit 5 in die Schule gekommen, ist sehr klein und noch sehr verspielt. Die Eltern lernten ihr mit rechts zu schreiben, nun in der 2.Kl muss sie auf links umlernen

Schilderung:  Schülerin ist sehr unkonzentriert, starrt Löcher in die Luft, kommt kaum mit dem Stoff hinterher und versteckt sich hinter ihren Haaren auf dem Tisch liegend

Situationsspezifisch:  Der Lehrerin viel das Kind zwar auf, aber bei so vielen Kindern in der Klasse kann sie nicht immer auf jedes Kind einzeln Rücksicht nehmen

Folgen:  Ich sprach die Lerherin darauf an, dass beim Schreiben die Füße Bodenkontakt brauchen und wenn dies nicht möglich ist, ein Hocker für die Füße her muss. Das empfahlt ich ihr, da ich die Schülerin ausgiebig beobachtete. Sie lässt die Füße baumeln, schreibt im Stehen, liegt auf dem Tisch etc.Ich sprach die Lehrerin darauf an und hoffe, dass sie der kleinen helfen wird. Ich sprach die Schülerin darauf an, bitte einen Haargummi mitzubirngen, denn durch ihre langen Haare im Gesicht kann sie sich verstecken und bekommt nur die Hälfte mit.Ich brauchte nur "links" zu sagen und sie wusste dass sie den Stift wieder in der falschen hand hilt. Leider sind die Eltern nicht der Meinung, dass diesem Kind eine Zurückstufung nur zugute kommt.

Dani07/08

Vorauslaufend:  Ich betreue eine Junioren Fussballmannschaft außerdem habe ich den Umgang mit Kindern in einer Nachhilfegruppe von ungefähr 10 Schülern

Schilderung:  Meine erste Unterrichtsstunde an der Franz-Nißl-Hauptschule: GSE Thema: Römer erobern Süddeutschland - Der Ablauf war durch das ARIVA Schema klar strukturiert und ich habe mich an dieses Schema gehalten. Die Schüler waren aufmerksam und haben Fragen gestellt, dabei zeigten sie großes Interesse auch laut Beobachtung meiner Praktikumslehrkraft. Die Nachbesprechung ergab, dass ich bei den Schülern gut angekommen bin bzw. ich war anscheinend in keiner Situation nervös oder aufgeregt.

Situationsspezifisch:  Mein optisches Auftreten beschert mir schon einige Vorteile ich bin ca. 1,88 cm groß und nicht gerade schmächtig. Ich wirke wahrscheinlich eher extrovertiert und nicht nervös.

Folgen:  Die Schüler konnten sich auf mich einstellen und haben bei Stillarbeit oft meine Unterstützung gesucht. Was mir dann noch mehr Sicherheit gegeben hat.

Fred123

Vorauslaufend:  Man hört immer über die Medien, wie schlimm die HS wäre wie schwierig es für Lehrkräfte sei den Schülern WIssen zu vermitteln, da in den Klassen zumeist kollektives herrsche. Mit dieser Meinung wird man häufig konfrontiert.

Schilderung:  Mein wichtigstes Erlebnis war, das Abhalten meiner ersten Unterrichtsstunde.

Da ich noch nicht vor einer Klasse gestanden habe, war ich natürlich nervös.Mit dem Gedanken, nicht von den Schülern als Lehrer akzeptiert zu werden.Diese Gedanken verflogen sofort nach kürzester Zeit, als ich vor der Klasse stand und es entstand eine interessante Stunde, die meinem Wunsch Lehrer zu werden bestärkte.

Lehrer zu werden macht nur Sinn, wenn man der Meinung ist, dass man von den Schülern angenommen wird. Dieses Gefühl hatte ich und wurde von meiner Praktikumslehrkraft betätigt.

Situationsspezifisch:  Ein wichtiges Merkmal einer Lehrkraft ist die Persöhnlichket und die Präsenz vor der Klasse.

Natürlich hält man diese bei sich selber für ausgerägt, sonst würde man nicht Hauptschullehrer weden.

Jedoch erst nach einigen Stunden alleine vor einer Klasse kann man sich sicher sein ob einen die Schüler akzeptieren.

Für mich war dies das wichtigste Erlebnis in meiner Praktikumszeit.

Folgen:  Ich bin mir durch dieses Praktikum noch sicherer, dass der Lehrerberuf

mein richtiger beruflicher Weg ist

Germering07

Vorauslaufend:  "Mein bedeutsames Ereignis" hat im Matheunterricht meiner Klasse 2b stattgefunden.

Die Schüler/innenhaben verschiedene Arbeitsblätter zum Thema (Mathematik): Z (ehner) E (iner), die graphische Darstellung und die richtige "Lesart" (von hinten nach vorne: fünf und dreißig).

(Für die Zahl 25 mussten zum Beispiel 2 rote Striche für die Zehner und 5 blaue Punkte gemalt werden und andersrum.)

Die Schüler haben selbstständig gearbeitet und sich bei Fragen/Problemen gemeldet und haben dann von mir Hilfestellung bekommen.

Die Schülerin „Susi“, um die es im folgenden geht, hat einen sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt Sprache.

 

Ebenso ist eine vorauslaufende Bedingung, dass ich die Uni- Kurse DGS (Deutsche Gebärdensprache) I und II besucht habe.

Schilderung:  „Susi“ hat sich gemeldet und mich gefragt ob ich ihre Aufgaben kontrollieren kann.

Ich hab mir also ihre Aufgaben angeschaut (sie waren alle richtig) und sie nach der "Lesart, Leserichtung" der Zahl 25 gefragt.

Sie hat geantwortet dass sie das nicht weiß.

Dann habe ich zu ihr gesagt: "„Susi“, es ist ganz einfach, man spricht die Zahl genauso wie man sie gebärdet. Wie gebärdest du denn diese Zahl?"

„Susi“ hat mir zweimal beide Hände und einmal fünf Finger (10, 10, 5) gezeigt.

Darauf hab ich ihr erklärt dass man Zahlen zuerst die Einer und dann die Zehner, also von hinten nach vorne, liest.

Zusammen haben wir alle Zahlen auf dem Blatt zusammen "gesprochen".

Dann habe ich sie noch gefragt wie sie zwölf gebärdet und sie hat mir einmal beide Hände und dann zwei Finger (10,2) gezeigt.

Zum Schluss habe ich sie gelobt und gesagt: "Super, du hast alle Aufgaben richtig gemacht und die Zahlen am Schluss ohne Fehler aufgesagt.

Situationsspezifisch:  „Susi“ ist eine CODA (Children of Death Adults), d. h. ihre Eltern sind gehörlos und kommunizieren mit ihrer Tochter über die Gebärdensprache, da sie nicht lautsprachkompetent sind.

„Susis“ Muttersprache ist also die deutsche Gebärdensprache.

Ihre Zahlengebärden sind nicht annähernd die der deutschen Gebärdensprache ähnlich sondern eher eine einfache Art Zahlen mit Fingern auszudrücken.

Die Zahl 25 wird so gebärdet: die rechte Handfläche mit fünf Fingern zeigen und dann die Hand umdrehen (Handrücken nach vorne) und zwei Finger zeigen und mehrmals "abknicken".

Die Reihenfolge der Zehner und Einerstelle (fünf und zwanzig) ist somit identisch zur Reihenfolge der Lautsprache.

Ebenso die Zahl zwölf die in der Gebärdensprache auch besonders gebärdet wird; auch wieder ähnlich zur Lautsprache.

Zum Verständnis:

Vergleichbare Situation ist ungefähr als würde ein 8- jähriges Kind mit Muttersprache Deutsch, statt fünf und zwanzig und zwölf, 10+10+5, 10+2 sagen.

Folgen:  Ich habe umgehend die Situation der Lehrkraft erzählt und mit ihr darüber gesprochen.

Im Laufe meines Praktikums hab ich „Susi“ nebenbei einfache "Vokabeln" abgefragt.

Eine weitere Folge der Situation war, dass meine Lehrkraft über ihre Erfahrungen in den Elterngesprächen mit Dolmetscher berichtet hat. Sie hatte öfters das Gefühl, dass die Eltern Probleme hatten den Dolmetscher zu verstehen. Dies hat die Frage aufgeworfen wie gebärdensprachkompetent die Eltern überhaupt sind.

Ich habe ihr vorgeschlagen vielleicht im nächsten Elterngespräch etwas "einfachere" kürzere Sätze dolmetschen zu lassen.

Langfristig gesehen waren wir uns beide einig, dass für „Susi“ nach der 4. Klasse zum jetzigen Zeitpunkt ein Schulbesuch im sonderpädagogischen Förderzentrum mit Förderschwerpunkt Hören in Johanneskirchen in der Sprachlerngruppe 1 am besten für sie wäre.

hajduk1

Vorauslaufend:  Ich hielt am 9.10.07 in der 5.u.6. Stunde das 2. Mal eine GSE-Stunde. Die Klasse war diesmal offensichtlich etwas unruhiger als bei meinem ersten GSE-VErsuch, der nach dem Urteil meiner Lehrerin recht gut geklappt hatte.

Schilderung:  Der Unterrricht verlief nach meinem Urteilsvermögen einigermassen ruhig, allerdings hatte ich den Eindruck, dass bei den Schülern nicht wirklich viel angekommen war. Zudem war das Thema "Truman-Doktrin" und "Währungsreform" relativ schwierig.

Situationsspezifisch: 

Folgen:  Als aber am nächsten Tag mehrere Schüler positiv nachfragten, ob ich wieder GSE halten würde und "Schade" sagten als ich verneinte, gab mir dieses Feedback doch einiges an Selbstvertrauen. Einer der Schüler hatte mir sogar seine "Geldnotensammlung" aus der Zeit der Inflation mitgebracht, was mich gefreut und bestärkt hat. Dieses Feedback zeigte mir, dass bei den Schülern doch etwas angekommen war

hannes18

Vorauslaufend:  Wichtig für das folgende Ereignis ist , dass ich an der Schule an der ich mein Schulpädagogisches Blockpraktikum gemacht habe schon vorher ein Praktikum gemacht habe . Daher kannte ich den Schüler um den es gehen wird schon vorher .

Schilderung:  „Tobias“ ein 14 Jähriger Autist ist durch sein schreien und seine fast täglichen Fluchtversuche in der Schule allerseits bekannt.    Herr K. ein junger Referendar brauchte noch Unterstützung für eine Sportstunde und fragte mich ob ich ihm helfen könne . Zusammen erarbeiteten wir die Unterrichtsstunde . In der Planung wurde „Tobias“ Gegenwehr gegen jede Art von Sport berücksichtigt . Wir wollten versuchen ihn evtl eine individuelle Aufgabe zu geben .    Doch in der Stunde kam alles ganz anderes „Tobias“ konnte durch mich motiviert werden und nahm laut Herrn K. zum ersten mal aktiv an einer Sportstunde teil .

Situationsspezifisch: „Tobias“ hat auch große Probleme mit fremden Menschen .

Folgen:  Nicht nur für mich war diese Situation sehr überraschend .Ich habe, warum auch immer „Tobias“ vertrauen gewonnen und konnte ihn animieren etwas zutun. Ich denke das es „Tobias“ spass gemacht hat und evtl. wird er in der Zukunft nochmal aktiv am Unterricht teilnehmen .

henno5

Vorauslaufend: Den Praktikumsleitfaden hatte ich mir schon einige Wochen vor dem Beginn meines Schulpraktikums gekauft, so, dass ich genügend Zeit hatte, mir einen Überblick über die Praktikumsinhalte zu verschaffen. Im Kap. 2.5 fand ich ein Beispiel für das sog. bedeutsame Ereignis. Franz Meyer, dessen 1. Praxistag in der Schule zu einem Albtraum wird. Irgendwie typisch, das extreme Beispiel hatte ich schon mal in der Uni-Vorlesung erlebt. Es ist bei den Dozenten/ Buchautoren sehr populär.          In einem anderen Kontext machte ich  mir ein paar Gedanken darüber, wie die Schüler auf eine ausländische Lehrerin reagieren werden. Ich musste an eine eigene Gymnasiumslehrerin denken, über deren komischen Akzent und höchst amüsante Wortwahl und selbst erfundene Grammatik wir oft gelacht haben.

Schilderung: Es war mein 3.Praktikumstag, als ich die 1. Gelegenheit bekam, vor der Klasse zu unterrichten. Da stand ich, vor 23 Zweitklässlern, und war nervös. Obwohl ich die Stunde sehr gut zu Hause vorbereitet hatte, kam ich mir vor den Schülern total unbeholfen vor. Ich wusste nicht, wohin mit meinen Händen, aber die meisten Schwierigkeiten bereitete mir meine Sprache. Ich hatte das ganze Unterrichtsgespräch zu Hause sehr gut vorbereitet, aber ich vergaß das fast komplett. Es gelang mir dann doch, etwas Sinnvolles über die Zauberdreiecke und -quadrate zu sagen.      Ich beobachtete während des Unterrichts immer wieder überraschte, verblüffte Blicke. Und ich wusste, warum. Dieser komische Akzent, selbst erfundene Grammatik (deutsche Artikel) und amüsante Wortwahl. Aber auch ich war überrascht, verblüfft. Sie waren sehr neugierig und interessiert an diesem neuen Lehrerstil“. Keiner hat mich ausgelacht, keiner verständnislos den Kopf geschüttelt, keiner hinter meinem Rücken getuschelt.

Situationsspezifisch: Meine Muttersprache ist nicht deutsch, und obwohl ich nach über zehn Jahren in Deutschland inzwischen recht gut Deutsch spreche, stockt mein Sprachfluss manchmal. Insbesondere in fachspezifischen Kontexten, wie auch im Unterricht, suche ich oft nach den richtigen Wörtern.

Folgen: Diese Unterrichtsstunde hat mich, meine Haltung, mein Bild über die Schüler/Schule in der Praktikumszeit entscheidend beeinflusst. Die Unterrichtsvorbereitung wurde für mich zu einer natürlichen und angenehmen Tätigkeit, ich brauchte danach auch wesentlich weniger Zeit für die Vorbereitungen. Von dort an stand und erzählte ich gerne vor der Klasse, die Angespanntheit spürte ich nur noch selten.  Ich kam ohne Probleme ins Gespräch mit den Schülern.       Und weil das ein bedeutsames Ereignis war, hat mich das Erlebnis sicherlich auch tiefer geprägt. Die Beispielgeschichte im Praktikumsleitfaden vermittelte vor dem Praktikumsbeginn für mich persönlich ein etwas negatives Bild von den Schülern: Die Kinder reagieren auf etwas nicht-normales, nicht-bekanntes, auf (sprachliche, soziale u.a.) Handicaps skeptisch, negativ. Ich kann das nicht bestätigen. Ich bin nun überzeugt, dass Kinder im Grunde genommen ein positives Lehrerbild/Menschenbild haben. Statt skeptisch sind sie offen, statt über jemanden zu lachen, lachen sie mit einem. Ich denke, dieses Potenzial sollte man sich öfters bewusst machen und bewahren.

HGDAM87

Vorauslaufend: Durch zahlreiche Gruppenleitungen in der Pfarrgemeinde meines Heimatortes habe ich bereits viel Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen. Ich freue mich sehr auf den Lehrerberuf, da ich mich in der Führungsposition und im sozialen Kontakt mit Menschen schon immer sehr wohl gefühlt habe.

Schilderung: Bei meiner ersten Unterrichtssequenz waren die Schüler zwar nicht laut und frech, aber als ich ein Mathe-Spiel zum Kopfrechenüben machen wollte, gelang es mir nicht sofort, den Schülern konkret zu verdeutlichen, wie das Spiel geht, so dass sie etwas abdrifteten. Daraufhin kam es zu einer gewissen Distanz zwischen mir und den Schülern.          Kurz darauf aber hatten wir Wandertag und die Klasse, der Lehrer und wir Praktikanten wanderten an der Isar entlang. An einer Stelle, an der die Isar nicht tief und nicht breit ist und sich in diesem Stück größere Steine befinden, versuchten wir alle über diese Steine die Isar zu überqueren. Da die Steine etwas rutschig waren, mussten wir unbedingt Teamwork beweisen und uns durch Handgeben, Tipps geben und Mut zusprechen gegenseitig helfen.

Situationsspezifisch: Ich bin Praktikantin an der „VS KS“ und bin mit 20 Jahren noch recht jung. Zudem bin ich nur 1,63m groß. Dennoch wirke ich sehr aufgeschlossen und freundlich.

Folgen: Die Distanz zwischen den Schülern und mir wich nach dem Wandertag total ab. Durch den Körperkontakt, bedingt durch gegenseitiges Händereichen und auch durch die Mutzusprechungen sich etwas zu trauen und dann erfolgreich zu sein, verband in einer gewissen Weise, so dass ich den ganzen restlichen Tag mit den Schülern asugelassen redete  und wir jede Menge Spaß hatten.           Sogar am nächsten Tag, als ich in Englisch unterrichtete, saßen die Schüler alle ganz still und artig auf ihren Plätzen, hörten mir gespannt zu und als ich die Stunde beendete, bekam ich sogar von der ganzen Klasse einen herzlichen Applaus.

i8s7sm

Vorauslaufend: „Moritz“ ist vor kurzem umgezogen und lebt bei der alleinerziehenden Mutter , die ihren Sohn verwöhnt und keine klaren Grenzen setzt.

Schilderung: In der Stunde, in der sich das bedeutsame Ereignis abspielte, wurde in Stationenarbeit die Zahl "1" geübt. Insgesamt gab es in der Klasse 5 Stationen, die die SchülerInnen im Rotationsprinzip durchlaufen sollten. Um Gruppentische zu bilden, wurden jeweils 2 Tische zusammengeschoben, sodass bis zu 6 Kinder an einer Station arbeiten konnten. Die Arbeit verlief in einer angenehmen und ruhigen Atmosphäre und die Praktikanten und die Lehrerin halfen den Schülern. Auf einmal entdecke ich „Moritz“ weinend unter einem Tisch sitzen. Da die Lehrerin gerade beim Kopieren ist und meine Mitpraktikanten dies nicht bemerkt haben, setze ich mich neben „Moritz“ auf den Boden und versuche ihn zu trösten und herauszufinden, warum er weint. Schluchzend erklärt er mir, dass er nie mehr an seinen Platz zurück könne, weil jetzt andere Kinder dort arbeiten und er der festen Überzeugung ist, dass das nach Beendigung der Arbeit nicht mehr sein Platz sei. Nach viel zureden und Überzeugungsarbeit gelingt es  mir, dass er unter dem Tisch hervorkommt und wieder mitarbeitet. Den Rest des Tages ist er niedergeschlagen und unkonzentriert.

Situationsspezifisch: „Moritz“, ein Schüler in meiner Praktikumsklasse ist schon mehrmals negativ aufgefallen, da er oft den Unterricht stört und sich nur ungerne konzentriert. Für sein Alter ist das Kind schon recht groß und stattlich gebaut.

Folgen: „Moritz“ hat seine erste Gruppenarbeit negativ erlebt. Für den Rest des Tages war er niedergeschlagen. Zum einen, weil er vor den anderen Kindern geweint hatte, zum anderen, weil er mit der Situation überfordert war. Es sollte von der Mutter und von der Lehrerin darauf hingearbeitet werden, dass „Moritz“ seine Verlustängst bekämpft, denn eigentlich sollte ein Kind nicht von solchen Ängsten geplagt werden. Möglicherweise liegt aber hier die familiären Situation im Argen, dass er einfach eine große Angst hat, neben der gewohnten Umgebung zuhause auch seinen angestammten Platz in der Schule zu verlieren.

Ikfa87

Vorauslaufend: „Simon“ rechnet durchschnittlich, ist aber der schwächste Schüler der Klasse im Lesen. Wenn er liest, braucht er sehr lange, weswegen die Mitschüler oft ungeduldig werden. Meist kann er den Sinn des Gelesenen nicht erfassen.

Schilderung: Die Lehrerin hatte ein Arbeitsblatt mit Sachrechen- Aufgaben (z.B. 9 Kühe stehen auf der Weide, 4 laufen weg.) ausgeteilt, das die Schüler selbst bearbeiten sollten.      „Simon“ wäre alleine wegen seiner mangelnden Lesekompetenz wahrscheinlich an diesen Aufgaben gescheitert, obwohl sie mathematisch kein Problem für ihn darstellten. Deswegen setzte ich mich neben ihn, um ihm zu helfen. Ich ließ ihn die Aufgaben selbst lesen, gab ihm aber Hilfestellungen.        Das klappte sehr gut und „Simon“ war begeistert und stolz auf sich. Er wollte gar nicht mehr aufhören zu rechnen und wollte sogar die Pause über weitermachen. Bei der Verbesserung meldete er sich mehrmals und konnte so auch der Klasse und der Lehrerin seine Erfolge mitteilen.

Situationsspezifisch: Meine Stammklasse im Praktikum war die DFK (Diagnose- und Förderklasse) 2.                  Mein Platz war ganz hinten in der Klasse, direkt hinter „Simon“. Deshalb und wegen seiner Leseschwäche hatte ich schon vorher viel Kontakt und ein gutes Verhältnis zu ihm.

Folgen: In den folgenden Tagen suchte „Simon“ immer wieder den Kontakt zu mir und bat mich gerade bei Lese- und Schreibaufgaben von selbst um Hilfe.            Für mich war es sehr schön, ihm eine Freude bereitet zu haben und ihm kleine Erfolge verschaffen zu können.          Das hat mich in meiner Entscheidung für den Beruf bestärkt, da ich gesehen habe, mit wie kleinen Mitteln man manchmal viel bewirken kann.

j21bbb

Vorauslaufend: Schüler in meiner Klasse "frühkindlicher Autist", zurückgezogen, kein Respekt vor Lehrkräften, "hört nicht auf mich"

Schilderung: Kunstunterricht, Schüler weigert sich mitzumachen. Ich gehe mit ihm vor die Tür und erkläre ihm warum er was machen soll.    Danach arbeitet er gut mit.

Situationsspezifisch:

Folgen: Mitarbeit, ich bin erleichtert

jenny25

Vorauslaufend: Es handelt sich um den 14-jährigen Schüler J., der im Unterricht größtenteils nicht teilnimmt, da er starke Konzentrationsschwierigkeiten hat (aufgrund einer ADHS-Problematik). Stattdessen steht er oft von seinem Platz auf, ruft herein, unterhält sich mit Mitschülern, ist aggressiv, verweigert etc.

Schilderung: Ich hielt eine Stunde in Kunst. Der Schüler J. arbeitete von Anfang bis Ende interessiert mit. Er machte sich viele Gedanken zu seinem Bild und arbeitete hoch konzentriert. Das Resultat war, dass er mit Abstand das aufwendigste, kreativste und meiner Ansicht nach schönste Bild abgab. Nach der Stunde merkte man deutlich, dass dies sehr anstrengend für ihn gewesen war. Beim Aufräumen der Utensilien tat er sich deutlich schwer.

Situationsspezifisch: An diesem Tag war Bayram, weswegen 6 muslimische Schüler fehlten. Somit bestand die Klasse nur noch aus 7 Schülern und ich hatte die Möglichkeit zu einer weit individuelleren Förderung des einzelnen Schülers als sonst. Eine weitere Besonderheit bestand darin, dass nicht die Lehrerin, gegen die der Schüler J. eine Abneigung hatte, die Stunde hielt, sondern ich. Mir gegenüber war er freundlich gesinnt.

Folgen: Die Klassenlehrerin hat das Bild des Schülers J. leider nicht gewürdigt, sondern nur bemerkt, dass er langsamer als sonst aufräumte. Für den Schüler hatte die Situation zu Folge, dass er ein Erfolgserlebnis hatte und erleben konnte, dass auch er etwas kann und mit seinen Klassenkameraden "mithalten" kann. Mich bestärkte dieses Erlebnis in meinem Glauben, dass Ždie große Herausforderung eines Flörderschullehrers im Bereich Verhaltensgestörtenpädagogik darin besteht, das Potential der Kinder herauszukitzeln und sie dabei zu unterstützen, diese nutzbar zu machen.

juliamarie84

Vorauslaufend: Hierbei ist anzumerken, dass der Schüler auch bei unserem Praktikumslehrer negativ auffällt, andere belächelt, den Stoff aber selbst nicht versteht. Wir haben erkannt, dass er nach außen etwas vorgibt, es in ihm selbst aber anders aussieht. er ist nervös und versteht die Aufgaben nicht.

Schilderung: Ein Schüler der 6. Klasse Hauptschule weigerte sich während einer von uns Praktikanten gehaltenen Stunde den Hefteintrag abzuschreiben. Er fiel ständig negativ auf und passte besonders in Mathe kaum auf. Unser Praktikumslehrer war zu dieser Zeit bei einer Besprechung. Wir ließen den Schüler, der andere auslachte, selbst an der Tafel rechnen.

Situationsspezifisch: Bedeutsam für uns war,dass der Schüler, der andere belächelte, die Aufgaben an der Tafel nicht rechnen konnte und den Stoff selbst nicht beherrschte. Er hatte sich eine Art Fasade aufgebaut und wollte selbst nicht eingestehen, dass er die Aufgaben nicht besser konnte, als seine Mitschüler.

Folgen: Der Schüler musste den Stoff am Nachmittag in der Schule nachholen. (Mitteilung an die Eltern)

juni8

Vorauslaufend: Seit 2 Semster studiere ich LA Grundschule an der LMU. Nach dem Orienrierungspraktikum, ist es das zweite Praktikum, das ich absolviere. Ich freue mich auf meine ersten Unterichtsversuche.

Schilderung: Wie jeden morgen nehme ich am Gutenmorgenkreis in der KLasse teil. Doch dieses mal übernehme ich im Anschluss den aktiven Part und bleibe mit den Schülern vorne, während sich die KLassleitung mit den anderen Praktikanten nach hinten zurückzieht.Ich beginne mein zu Hause erarbeitetes Unterrichtskonzept umzusetzten und bin erleichtert zu sehen, dass die Schüler darauf einsteigen und Freude am Lernen haben. Es ist mir möglich, meine Stunde wie geplant umzusetzten.

Situationsspezifisch: Ich trete (nach Aussage meiner Praktikumslehrkraft) souverän und selbstbewusst vor die Klasse. Die anfängliche Anspannung hat man mir nicht angemerkt.

Folgen: Ich bin zufrieden, dass mein erster Unterrichtversuch gut geklappt hat und fühle mich in meiner Berufswahl bestätigt. Es hat mir Freude bereitet zu unterrichten und zu sehen, dass ich auch in einer Klasse, dass Vertrauen der Kinder gewinnen kann.      Meine positiven Anfangserfahrungen haben mich für die kommenden Unterrichtsversuche motiviert und meine Nervosität am Anfang der Stunde hat abgenommen.

k0met

Vorauslaufend: Ich war in einer Klasse, in der es einen Schüler gab der mit mir überhaupt nicht zurecht kam und ich mit ihm folglich auch nicht. Egal wie ich diesem Schüler entgegenkam, er hat nicht auf mich gehört und eigentlich immer das Gegenteil gemacht oder gebockt.

Schilderung: Als ich am letzten Tag meines von der Toilette kam, saß der Schüler alleine draußen im Gang, um sich für die Pause umzuziehen. Als ich an ihm vorbeikam und ihm wie immer ein lächeln zuwarf, lächelte er zurück und begann das Morgenlied der Klasse zu singen: "Hallo (Mein Name) schön dass du da bist!". Ich war total erstaunt, weil ich die ganzen drei Wochen lang nicht wirklich gut mit dem Schüler ausgekommen war und er mir somit zeigte, dass er mich doch akzeptiert hatte.         Es kann sein, dass sich diese für Außenstehende nicht besonders spannend anhört, aber für mich was das besondere Ereignis während meines Praktikums, deshalb habe ich mich dafür entschieden.

Situationsspezifisch: In dieser Situation gab es außer der Tatsache, dass wir zwei alleine im Gang waren, eigentlich keine besonderen Bedingungen.

Folgen: Die Situation geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Ich für mich selbst weiß, dass egal wie schwierig ein Schüler ist, es einen Weg geben kann irgendwie zu ihm vorzudringen auch wenn es seine zeit dauert. Im nachhinein habe ich mir überlegt ob der Schüler mir nicht vorher schon irgendwie Zeichen gegeben hat, oder mir sogar durch sein, von meiner Seite aus teilweise unmögliches Verhalten, irgendwie seine Sympathie zum Ausdruck bringen wollte.

ki4wi7

Vorauslaufend: Ich war in einer Klasse mit zehn Schülern im Alter von elf bis 16 Jahre in der Cäcilienschule in Fürstenfeldbruck. In meiner Praktikumsklasse werden die Schüler in der Regel von einer Sonderschullehrerin und einer Erzieherin betreut, die den heranwachsenden männlichen Jugendlichen, physisch nichts entgegensetzen können.

Schilderung: Die Situation trug sich bereits am ersten Tag meines Praktukums zu. Nachdem ich von den Schülern sehr nett begrüßt wurde und ich mich vorgestellt hatte, viel mir im Morgenkreis auf, dass einer der Schüler (ein 15-jähriger Junge mit Autismus) sehr unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte, bald darauf laut zu schreien begann und wild um sich schlug. Trotz einiger Ermahnungen und Androhungen von der Lehrerin, dass er den Raum verlassen müsse, wenn er nicht aufhört zu stören, gab er keine Ruhe, woraufhin ich gebeten wurde mit ihm das Klassenzimmer zu verlassen, damit er sich wieder beruhigt, was darauf hinaus lief, dass ich den Jungen in ein Nebenzimmer schleifen musste. Der Junge wehrte sich vehement, denn er war für sein Alter bereits erstaunlich kräftig. Nachdem der junge nach einer Weile feststellen musste dass er sich körperlich gegen mich nicht durchsetzten konnte, hörte er auf sich zu wehren und begann sich zu beruhigen, so dass wir nach 30 Minuten zurück ins Klassenzimmer gehen konnten. Er nahm daraufhin normal am Unterricht teil, erhielt jedoch im Gegensatz zu seine Klassenkameraden am Ende des Tages kein Gummibärchen zum Abschied.

Situationsspezifisch: Hierzu muss erwähnt werden, dass dieser Schüler bereits des öffteren in der Hinsicht auffällig wurde, da die eigentliche Lehrerin Montags frei hat und von einer jüngeren Kollegin ersetzt wird, die in der Klasse nicht so viel Autorität besitzt.

Folgen: Kurzfristige Folgen waren, dass der Schüler an den kommenden beiden Montagen, an denen ich noch anwesend war, sich nicht daneben benommen hat, denn ihm war klar, dass ich wieder mit ihm den Raum verlasse, wenn er sich nicht ordentlich benimmt. Ich habe jedoch erfahren, dass er nachdem mein Praktikum beendet war und die Lehrerin mal wieder am Montag frei hatte, das gleiche Spiel von vorne begann, der Junge hatte also nichts aus der Sache gelernt.

Lacrosse

Vorauslaufend: bis zu jenem Zietpunkt hatte ich noch keine Erfahrung als Lehrkraft in der Klasse

Schilderung: spontane Übername eines Arbeitsauftrags von der Lehrkraft. Ich sollte die Kinder in ein bereits begonnenes Thema einführen, ihnen einen neuen Arbeitsauftrag erteilen (Dauer meiner Arbeit etwa 10 min). Die Lehrerin gab mir ziemlich genaue Anweisungen wie das ganze ablaufen soll, also schienen mir die 5 min Zeit, die ich davor hatte mir Gedanken zu machen, als ausreichend. Bei meiner Durchführung merkte ich aber dass es bei mir nicht reicht nur so in etwa zu wissen wie man es machen will. Ich hab dann hier vergessen etwas zu erwähnen, hab dort dann etwas zu schnell erklärt... Das hat Unruhe reingebracht die es für mich und für die Kinder deutlich anstrengender gemacht hat.

Situationsspezifisch: -

Folgen: kurzfristig was ich mit meiner restlichen Lietung erstmal gar nicht zufrieden, bzw. konnte gar nicht reflektieren ob ich auch etwas gut gemacht habe.     langfristig: ist es ein großes Ziel von mir geworden zu lernen mich dazu zu zwingen meine Stunden wirklich im Detail zu planen und für mich Hilfen zu suchen diese Planung auch so durch zu ziehen.

[Anmerkung: Wurde von Autor als BEOBACHTUNG eingestuft]

m!3zen

Vorauslaufend: Ich bin als Praktikantin gut in der Klasse integriert. Großer Anteil an Ausländern in der Klasse. Einzelunterricht für Kinder, die sehr viele Fehler in Aufgaben haben. Gutes Verhältnis zu der Schülerin, um die sich das Ereignis handelt.

Schilderung: Ich musste mit einer Schülerin im Einzelunterricht ihre Hausaufgabe verbessern.   Sie ging nicht erleichtert, dass der Förderunterricht endlich vorbei sei, wieder ins Klassenzimmer. Am Ende des Schultags kam sie zu mir und sagte "danke dass du mir heute so geholfen hast!"

Situationsspezifisch: Schülerin sehr zurückhaltend, aber fröhlich während des Einzelunterrichts.

Folgen: Ich werde versuchen jedem Schüler, den ich einmal unterrichten werde, den Spaß am Lernen zu vermitteln.

mawu22

Vorauslaufend: zuvor hat der student nur ein praktikum in seiner heimat-stadt abgehalten.

Schilderung der Situation: ein student mit seinem bayerischen dialekt hält an einer münchner brennpunktschule (neuperlach), 9.klasse, eine mathestunde. es kommt zu verständnis-schwierigkeiten, teilweise wird der student aufgrund einiger ausdrücke und redewendungen geärgert.

Situationsspezifisch: die schüler sprechen alle "ghetto"-deutsch (slang), der student dagegen bayerischen dialekt.

Folgen: der student bemerkt die witze über seinen dialekt, versucht etwas deutlicher und klarer zu sprechen und klärt die schüler über seine herkunft und dessen dialekt auf. somit wird er von der klasse eher angenommen und kann seinen unterricht fortfahren.

michael0

Vorauslaufend: Der Schüler um den es geht, hat im Unterricht überhaupt nicht mitgearbeitet und die ganze Stunde nur gestört.

Schilderung: Daraufhin hat die Lehrerin ihm die Pause gestrichen, damit er in dieser Zeit die Arbeit nachholen kann. Ich sollte, solange die Pause war mit ihm im Klassenzimmer bleiben, um ihm bei seinen Aufgaben zu helfen.   Kaum war die Lehrerin mit den restlichen Schülern draussen, bekam der Schüler einen richtigen Wutanfall und hat wild um sich geschlagen, geschimpft und auch gegen Schränke und Bänke getreten. Dadurch bin ich auch etwas in Panik geraten weil ich natürlich Angst hatte, dass er als nächstes auf mich losgeht. Ich habe versucht ihn zu beruhigen und wieder still zu bekommen, aber es hat nichts geholfen. Er ist zur Tür gerannt und wollte zu den anderen in die Pause. Ich habe noch versucht ihn aufzuhalten, aber es gelang nicht. So bin ich ihm hinterher gerannt und da stand zum glück dann die Lehrerin, bei der ich Praktikum gemacht habe.

Situationsspezifisch: Der Schüler hat ADHS und ist auch sonst sehr Verhaltensauffällig. Er ist sehr aggressiv und bekommt öfters solche Anfälle. Natürlich hat er einen großen Bewegungsdrang und deswegen war die Maßnahme, ihm seine Pause zu verweigern keine perfekte Lösung. Hinterher hat man herausgefunden, dass der Schüler seine Medikamente nicht genommen hatte.

Folgen: Er musste zur Direktorin und hatte ein längeres Gespräch mit ihr.     Man musste seiner Heimleitung davon berichten und sie daran erinnern wie wichtig es ist, dass er seine Medikamente nimmt.   Ansonsten wird wohl noch diskutiert, ob der Schüler in der Klasse bleiben darf oder nicht.

MkKh14

Vorauslaufend: Es gibt eigentlich keine Ereignisse oder Erlebnisse, die besonders wichtig für die Situation wären. Bedeutsam wäre aus meiner Sicht eventuell, dass ich erst die zweite Woche in dieser Klasse war und somit den in der folgenden Situation geschilderten Schüler noch nicht genau (im Bezug auf sein Verhalten) kannte.

Schilderung: Die Klasse sollte nach der Pause im freien zurück ins Klassenzimmer gehen. Eine Schüler meiner Klasse blieb dabei an der Türe (vor den Treppen, die zum Klassenzimmer führen) stehen und knallte die Tür immer wieder gegen die Wand. Ich forderte ihn auf, dies zu unterlassen und hoch zu gehen, doch er ignorierte mich und machte weiter. Ich sagte es ihm ein zweites mal, doch er lachte nur und machte weiter.     Daraufhin nahm ich ihn am Arm und versuchte ihn von der Tür wegzuziehen. Plötzlich fing er an mit Füßen und Fäusten auf mich einzuschlagen. Auch mit dem Kopf schlug er mir auf die Brust. Ich versuchte ihn festzuhalten, doch erst als ich laut seinen Namen schrie, wurde er plötzlich ruhig und sah mich überrascht an. Ich redete ruhig mit ihm. Danach ging ich mit ihm an der Hand zum Klassenzimmer.

Situationsspezifisch: Der beschriebene Schüler ist ein 12-jähriger Junge mit Down-Syndrom. Er ist sehr klein und recht fit. Seine sprachliche Entwicklung ist sehr gut, ausserdem ist er meistens recht gut gelaunt. Er kann jedoch sehr stur sein, was aber typisch für Kinder mit Down-Syndrom ist.

Folgen: Ich versuchte mit ihm über den Vorfall ein Gespräch zu führen, was erstaunlich gut klappte. Dabei erklärte ich ihm, was an seinem Verhalten nicht in Ordnung war und, dass er mich (bzw. generell) auf gar keinen Fall schlagen dürfe, sondern mit mir reden soll, wenn ihm etwas nicht passt.      Er hörte dabei ganz ruhig zu und konnte alles nachvollziehen. Danach umarmte er mich und wir gingen gemeinsam in die Klasse.

mojo666

Vorauslaufend: Das Ereignis trug sich bereits im Orientierungspraktikum zu, das ich nach meinem 1.Semester an einer Haupt-und Grundschule absolviert habe.

Schilderung: Eine Schülerin der 3.Klasse, in der ich eine Woche meines Praktikums absolvierte, drückte mir am letzten Tag meines Praktikum einen Zettel in die Hand den ich erst zu Hause öffnen durfte. Auf diesem stand:

"Lieber Herr L.,

als sie bei uns waren hat der Unterricht viel mehr Spaß gemacht.Ich möchte jetzt auch Lehrerin werden und an der Universität in München studieren.

Vielen Dank das sie bei uns waren!

Ihre S.P."

Situationsspezifisch: Das Mädchen war eine äußerst intelligente Schülerin, jedoch sehr ruhig, sowohl im Unterricht als auch besonders im Kontakt zu Mitschülern oder mir.

Während andere Schüler/innen offensichtlich an mir "hingen", ich in ihr Poesie-Album schreiben durfte und sie mich am letzten Tag umarmten, trat sie nie derartig an mich heran, meine Anwesenheit schien ihr eher gleichgültig zu sein, sie drängte sich auch nie wie ander auf, in meiner Arbeitsgruppe zu sein oder ähnliches.

Folgen: Es war ein unglaublich positives Ereignis in meinem ersten Praktikum, das mich absolut in meinem Ziel stärkte und ermutigte, Lehrer zu werden.

Es lehrte mich allerdings auch, Schüler/innen nicht zu schnell und nur nach ihrem Auftreten einzuordnen, die Phrase "Stille Wasser sind tief" erwies sich hier als vollkommen richtig.

Mona1990

Vorauslaufend: Ich habe vorher noch nie näher mit Schwerstbehinderten zu tun gehabt.

Schilderung: Während meines Praktikums war ich in einer Außenklasse der Berufschulstufe, die an einer Hauptschule untergebracht ist. In der Berufschulstufe ist einmal wöchentlich ein Praxistag. An diesem Tag habe ich mit meinem betreuenden Lehrer eine Grupe schwerstbehinderter Menschen, die nicht daran teilnehmen konnten, betreut (Füttern, Pflegen, etc.).

Situationsspezifisch: Die Gruppe war sehr anstrengend, weil für die Anzahl an zu Betreuenden viel zu wenig Betreuer zur Verfügung standen. Alle Schüler waren mindestens auf Fütttern angewiesen.

Folgen: Für mich hatte das keine negative Folgen. Es hat mir vielmehr gezeigt, wie man mit diesen Menschen umgeht. Ich hatte am Anfang meines Studiums eher Angst vor einer solchen Situation. Sie hat mir die Augen geöffnet, aber ich bin dennoch nicht abgeschreckt und weiß nun nur noch mehr, dass ich den Beruf als Sonderschullehrerin mit Sicherheit ausüben will.

neon20

Vorauslaufend: In der Pause gehen immer alle Kinder in Zweierreihen ganz leise in den Pausenhof, was ich jedoch nicht wusste. Trotzdem war es meine Aufgabe sie in die Pause zu begleiten, legte somit aber die ertsen Tage keinen besonderen Wert auf Ruhe und Zweierreihen auf dem Weg in den Pausenhof.

Schilderung: An dem Tag an dem mir die Klassenlehrerin sagte, dass der Pausengang wie beschrieben ablaufen sollte, versuchte ich es wie gewünscht zu handhaben, was sich jedoch als sehr schwierig gestaltete, da die Schüler es nun gewohnt waren bei mir nicht leise sein und in Zweierreihen gehen zu müssen. Nach einiger Zeit klappte es halbwegs, bis auf eine Schülerin (Pia*), die immernoch Lärm machte und es nicht mehr einsah in Zweierreihen in die Pause zu gehen. Ich verwies sie darauf, dass sie morgen alleine später in die Pause gehen muss, wenn sie sich nicht daran hält, außerdem kommt heute die ganze Klasse zu spät in die Pause. Sie lies sich davon nicht beeindrucken. (*Name geändert)

Situationsspezifisch: Pia ist mit Abstand die kleinste Schülerin der Klasse, jedoch keineswegs auch kognitiv zurückgeblieben. Trotzdem fällt sie oft durch vorlautes und freches Verhalten auf und hat die Fähigkeit durch Mitleidserzeugung die Strafen für sie geringer ausfallen zu lassen. Sie versucht immer bei ihren Mitschülerinnen Aufmerksamkeit zu erlangen und zeigen dass sie genauso alt ist und sich wehren kann obwohl sie am kleinsten ist.

Folgen: Am nächsten Tag entlies ich sie erst später in die Pause, worüber sie sich furchtbar ärgerte, und gleich darauf die Mitleidsplatte auflegte. Am Ende der Pause fragte ich sie ob sie beim reingehen vorne gehen will, was sie bejahte. Ab dem Zeitpunkt war sie vorbildlich leise und forderte auch ihre mitschüler dazu auf.

nini3

Vorauslaufend: Ich bin 25 Jahre alt und drei Wochen in einer 1. Klasse. Ich habe schon mit vielen Kindergruppen gearbeitet und bin bereits Dipl. Soz. Pädagogin. Mir ist bewußt, dass der Lehrberuf sich von meinem 1. Beruf unterscheidet und ich freue mich auf die neuen Erfahrungen und Vorauslaufend: Ich bin 25 Jahre alt und drei Wochen in einer 1. Klasse. Ich habe schon mit vielen Kindergruppen gearbeitet und bin bereits Dipl. Soz. Pädagogin. Mir ist bewußt, dass der Lehrberuf sich von meinem 1. Beruf unterscheidet und ich freue mich auf die neuen Erfahrungen und Situationen.

Schilderung: Am letzten Tag sollte ich ein Spiel für meine Verabschiedung vorbereiten. Das habe ich auch getan und mich darauf gefreut es durchzuführen. Als ich dann am Freitag von der Lehrerin dazu aufgefordert wurde, begann ich und alles lief so wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Kinder hörten aufmerksam zu und freuten sich auf das Spiel. Da übernahm plötzlich die Lehrerin wieder die Führung und ich stand neben ihr und schaute zu.

Situationsspezifisch: Im Prakikum durfte ich sehr oft teile der Stunde übernehmen und habe mich jedesmal darauf gefreut. Von der Lehrerin bekam ich jedesmal eine positive Rückmeldung.

Folgen:  Da ich sehr viel eigenständig erproben durfte, die Situation nicht persönlich. Allerdings war ich ein wenig traurig, da es irgendwie die Verabschiedung von mir und den Kindern sein sollte und es wurde den Kindern auch so angekündigt. Aber da ich diese drei Wochen des öfteren beobachten konnte, dass es manchen Lehrern schwer fällt sich auch mal zurückzunehmen und zu beobachten, hake ich die Situation für mich als Erfahrung ab.

no123no

Vorauslaufend: Mehrere Lehrerinnen sind während des Praktikums krank geworden. Mann fragte uns, ob wir die Vertretung ünernehmen würden. Wir (2 Studentinnen) willigten ein und hielten 2 Tage Unterricht in 2 verschiedenen Klassen.

Schilderung: Völlig unvorbereitet nur mit Material anderer Lehrkräfte ausgestattet hielten wir jeweils 4 Stunden in einer dritten und vierten Klasse. Gerade die 4te Klasse versuchte des Öfteren ihre Grenzen bei uns auszureizen. Es gab 2 Schüler die sich nicht beteiligen wollten und auch bei den Spielen lieber alleine an ihrem Platz blieben. Andere Schüler versuchten durch patzige Antworten Eindruck vor den anderen Schülern zu machen. Zum Abschied wurden wir fast schon umgeknuddelt. Es war auf jeden Fall zu viel des Guten.

Situationsspezifisch: Die Kommilitonin ist bereits im 5ten Semester und kannte viele Kniffe und Bewegungsspiele um die Kleinen wieder unter Kontrolle zu bringen. Ich konnte sehr viel von ihr lernen.

Folgen: Aus meiner eigenen Grundschulzeit kenne ich nur noch wenige dieser Übungen und konnte daher viel für mich mitnehmen. Außerdem war ich erstaunt wie einfach es sein kann eine derart freche Klasse unter Kontrolle zu bringen. Uns wurde hinterher auch erzählt, dass s sich um die schwierigste Klasse der Schule handeln würde. Ich lasse zwar gerne Nähe zu, aber die (klammernden) Umarmungen der Mädchen und Jungen! waren doch ein wenig zu viel.

pHiL07

Vorauslaufend: Ich hielt eine Deutschstunde in einer 6.Klasse einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.

Schilderung: Ich forderte einen Schüler der Klasse, „Peter“, auf mir ein bestimmtes Wort vorzulesen. Doch er weigerte sich und beschwerte sich darüber, dass ich jetzt unterrichte und nicht, wie gewohnt, Herr M.. Weinend rannte er aus dem Klassenzimmer in den Nebenraum.

Situationsspezifisch: Von Herrn M. erfuhr ich, dass „Peter“ Frauen nicht so leicht und schnell akzeptieren will und sich auch nichts von ihnen sagen lassen möchte.       Ich versuchte das Problem zu lösen und sprach mit „Peter“. Ich erklärte ihm, dass ich quasi auch noch so eine Art Schülerin bin und hier bei ihnen üben muss und das es wichtig ist, dass er mich dabei unterstützt, da ich dadurch sehr viel lernen würde.      Er überlegte erst ein bisschen und umarmte mich dann plötzlich. Dann meinte er, dass ich auf seine Hilfe zählen könne und er mir natürlich sehr gern hilft. Er entschuldigte sich sogar für sein Verhalten.

Folgen: Nach diesem Gespräch war ich sehr erleichtert, denn „Peters“ Tränen lösten in mir große Unsicherheit aus. Es war schließlich erst meine 3. Unterrichtsstunde.    Ein Gespräch mit Herrn M., der mir versicherte, dass ich mich sehr gut und richtig verhalten habe bestätigte mich in meinem Handeln. Er erklärte mir auch, dass es sehr besonders sei, dass „Peter“ mich dann doch so schnell akzeptiert hat. Mein Berufswunsch, Lehrer zu werden hat sich dadurch erneut gefestigt.

Praktikum

Vorauslaufend: Vor meinem Studium habe ich viele Praktikas in Kindergärten gemacht. Der Umgang mit Kindern fällt mir leicht und macht mir  viel Spaß.

Schilderung: Als ich im Praktikum meine erste Unterrichtseinheit halten sollte, war ich total verunsichert. Für mich war es eine ganz neue Situation vor der Klasse zu stehen und auf alle Kinder zu reagieren. In meinen vorherigen Erfahrungen im Kindergarten beschäftigte ich mich hauptsächlich mit einzelnen Kindern oder mit kleinen Grüppchen. Ich hatte auch Probleme die Klasse mit "du" statt mit "ihr" anzusprechen. Im Anschluss sagte mir meine Praktikumslehrkraft, dass ich versuchen sollte, selbstbewusster zu sein.

Situationsspezifisch: Ich bin eher ein ruhigerer Typ und ziehe es vor in größeren Gesellschaften nicht im Mittelpunkt zu stehen. Meine Stimme ist nicht die lauteste.

Folgen: In der darauf folgenden Stunde, die ich hielt, habe ich mich sehr bemüht alles umzusetzen, was ich das letzte Mal weniger gut gemacht hatte. Ich hatte während der Stunde selbst das Gefühl selbstbewuster aufzutreten. Auch mit dem Anreden der Klasse und dem Formulieren der Arbeitsaufträge hatte ich fast keine Probleme mehr. Im Laufe des Praktikums fühlte ich mich jeden Tag wohler vor der Klasse zu stehen. Ich war selbst stolz auf mich, dass ich es geschafft hatte über meinen eigenen Schatten zu springen und dabei auch noch so viel Freude zu haben. Auch meine Praktikumslehrkraft lobte meine Fortschritte, sodass ich sicher sein konnte mich nicht überschätzt zu haben.

Code: Praktikum

RAAD100

Vorauslaufend:  Ich habe für mich als lehrerin manchemal Angst nicht den richtigen Weg zu finden mir Respekt zu verschaffen.

Schilderung: Vivien muss im Sport auf der Bank sitzen weil sie so unruhig war. Zwischen uns liegt der Schlüssel der Praktikumslehrerin Frau Götz. Vivien spielt mit dem Schlüssel. Ich bitte sie es zu lassen. Kurz darauf bemerke ich dass sie wieder mit dem Schlüssel spielt. Ich nehme ihr den Schlüssel und bitte sie erneut das zu lassen. Als ich das nächste Mal hinschaue sehe ich, wie sich Viviens Hand zu dem Schlüssel bewegt während sie mich aus großen Augen unschuldig anschaut.

Situationsspezifisch: Das Kind um das es geht hat ein totales Konzentrationsproblem und ein Aufmerksamkeitsdefizit.

Folgen: Ich habe mir sehr viel Gedanken darüber gemacht, ob ich vielleicht hier nicht den geeigneten Weg fand ihr meine Autorität zu verdeutlichen. Sofort bekam ich zweifel an meiner Berufswahl und Angst davor von meinen Schülern nicht Ernst genommen zu werden.  Kurz darauf habe ich eine eigene Unterrichtsstunde gehalten die super funktionierte und die Kinder haben mich total als Lehrerin akzeptiert.

regina8/9

Vorauslaufend: Ich habe mein Praktikum in der Klasse 8/9 in einem Förderzentrum gemacht. Der Deutsch-, Mathematik- und Englischunterricht findet dieses Jahr ab Klasse 5 in sogenannten Schienen statt. Jeder Schüler wird für die verschieden Fächern nach seinen Fähigkeiten in eine Schiene eingeteilt.

Schilderung: Nach dem Gespräch mit ihrer Hausarbeitlehrerin kommt „Rebekka“ aufgewühlt in den Mathematikunterricht zurück. Die anderen Schüler hatten  von mir einen Arbeitsauftrag bekommen und waren bereits am Rechnen. „Rebekka“ setzt sich an ihren Platz.Ich gehe zu ihr. " Also, ich hab mit den anderen die Aufgaben schon durchbesprochen, bei dieser Aufgabe ist es wichtig, dass du......"„Rebekka“ wirkt irgendwie gar nicht bei der Sache zu sein. "Alles ok bei dir?"frage ich. "Ja,Ja passt schon, alles ok!"kommt als Antwort von ihr. "Du musst nicht mit mir reden, aber du hast ja ganz glasige Augen."versuche  ich es nochmal .Da kullern auch schon die ersten Tränen. "Komm lass uns rausgehen und dann kannst du mir alles erzählen, wenn du willst".Sie berichtet von ihren Problemen, angefangen davon, dass sie wegen dem Besuch einer Förderschule von andere Jugendlichen ausgelacht wird, dass es Probleme unter den Mädchen in ihrer Klaase gibt und dass sie in letzter Zeit von verschiedenen Personen, unter anderem ihrer Hausarbeitslehrerin darauf angesprochen wird, dass sie oft abwesend wirkt. Ich versuche mein Bestes sie zu trösten. Sie bedankt sich bei mir umd wir gehen gemeinsam wieder in die Klasse zurück. Sie kann jetzt konzentriert an den Aufgaben arbeiten.

Situationsspezifisch: „Rebekka“, Schülerin der Klasse 8/9 meiner Praktikumsschule wurde von ihrer Hausarbeitlehrerin um ein persönliches Gespräch gebeten. Ich sollte zu diesem Zeitpunkt eine Mathestunde in dieser Matheschiene halten, da die Lehrkraft verhindert war. Eine weitere Praktikantin war mit in der Klasse und betreute die Schüler auch bei den Arbeitsaufträgen.

Folgen: Nun war ich im Zwiespalt: "Sollte ich das Gespräch für mich behalten. Eigendlch schon, doch hatte sie mir eine Entwicklung in der Klasse geschildert, die das Klassenklima stört und ein effektives Lernen möglicherweise auch schädigt. Nach kurzem Überlegen, entschied ich mich doch dafür, die Lehrkraft über das Gespräch zu informieren. Sie wollte gleich diese Woche mit den Mädchen das Problem besprechen."Hatte ich mich wirklich richtig enschieden".Wahrscheinlich würde sich „Rebekka“ jetzt von mir hintergangen fühlen.Aber ich vertraute in meiner Praktikumslehrerin, da ich sie für äußerst kompetent halte...Das Gspräch lief sehr gut und es kamen viele Problem ans Licht...Ich weiß jetzt, dass ich mich richtig entschieden habe.

sarah24

Vorauslaufend: Die erste Klasse, in der ich Praktikum gemacht habe, ist noch sehr unruhig. es herrscht häufig ein gewisser "Grundlärmpegel". Beonders ein Kind redet ständig rein

Schilderung der Situation: Ich sollte eine Einführungsstunde in den Musikunterricht halten (siehe auch Unterrichtsverlauf) Im Rahmen dieser Stunde müssen die Kinder teilweise sehr ruhig sein und einfach zuhören. Ich hatte Bedenken, die Grundunruhe könne meinen Unterricht schmeißen. Doch statt der erwarteten Unruhe waren die Kinder die ganze Zeit über vollkommen ruhig und konzentriert (so wie ich es das ganze Praktikum lang nicht mehr mitbeommen habe)

Situationsspezifisch:  Doch statt der erwarteten Unruhe waren die Kinder die ganze Zeit über vollkommen ruhig und konzentriert (so wie ich es das ganze Praktikum lang nicht mehr mitbeommen habe. Scheinbar habe ich es geschafft, sie zu begeistern.

Folgen: Auch in der 2. Musikstunde waren die Kinder absolut leise und konzentriert, wenn sie es sollten.

saxo0110

Vorauslaufend: Ich war recht müde, da ich zu lange an den Unterrichtsvorbereitungen hing. Die vorbereitete Stunde sollte möglichst gut werden. Daher bin ich erst spät ins Bett gegangen. Zusätzlich bahnte sich eine Erkältung an. Die Unterrichtsstunde sollte in Deutsch zum Thema Herbst gehalten werden.

Schilderung: Die Kinder saßen im Sitzkreis und waren ganz gespannt. Ich stellte in der Mitte des Kreises ein Stilleben aus Obst, Kastanien, Nüssen und verfärbten Blättern hin. Die Kinder mussten raten, um was es in der Stunde ging. Das machte den Kindern große Freude.                Als nächster Schritt habe ich mit den Kindern ein Brainstorming zum Thema Herbst durchgeführt. Hierfür hatte ich Stichworte bereits vorbereitet, die ich dann, wenn sie genannt wurden, zum Stilleben legte. Als ein Junge einen anderen ärgerte, setzte ich ihn spontan um auf meinen Platz. Ich selbst stellte mich dann in den Kreis. Ab diesen Moment wurde es unruhiger. Nachdem ich das Brainstorming beendet hatte, erklärte ich den Kindern, dass wir nun ein Gedicht zum Herbst durchnehmen. Dazu werde ich ein Blatt austeilen. Alle Kinder sollten das Gedicht dann erst einmal in Stillarbeit durchlesen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass bei manchen Wörtern die Endungen ausgelassen wurden und ergänzt werden sollten (en, el, er). Die Kinder gingen nun auf ihr Platz und lasen das Gedicht. Manche verstanden nicht, was sie tun sollten. Ich erklärte es ihnen noch einmal einzeln. Die Klasse wurde noch etwas unruhiger. Als ich einzelne Kinder ermahnen wollte, vielen mir plötzlich ein paar Namen nicht mehr ein, was das Ermahnen etwas erschwerte und mich verunsicherte.                      Im Anschluss erkundigte ich mich bei den Kindern, ob es Wörter gibt, die sie nicht verstehen. Darauf meldeten sich einige und ich erklärte die Wörter. Da es recht laut wurde ermahnte ich und ließ die Kinder teilweise meine Definitionen wiederholen.                   Danach verbesserte ich das Gedicht auf dem Overhead. Dazu rief ich jeweils ein Kind vor, das einen Satz richtig vorlesen sollte. Ich konnte beobachten, dass nicht alle Kinder mitmachten.              Abschließend durften die Kinder auf das Blatt etwas zum Herbst malen. Zur Verschönerung und zur Erinnerung erhielten sie am Ende noch ein echtes buntes Blatt, das sie in ihr Heft mit dem Gedicht einkleben konnten.               Nach der Stunde war ich ziemlich k.o. und etwas unzufrieden, da es mir nicht gelungen ist, die Kinder ruhig zu halten. Dennoch habe ich festgestellt, das sie trotzdem motiviert waren, v.a. anfangs.

Situationsspezifisch: Ich war müde und deswegen auch teilweise unkonzentriert. Zudem fielen mir plötzlich einige Namen der Kinder nicht mehr ein. Das machte mich nervös und so wirkte ich auch etwas.          Zudem habe ich gemerkt, dass ich nicht ganz in der Zeit bin un dich baldmöglichst mit der Stunde fertig werden muss. Ich hatte das Gefühl, die Lehrerin ist schon ungeduldig. Das wirkte sich natürlich auch auf mein Verhalten aus.

Folgen: Ich habe die Kinder in diesem Moment nicht ruhig bekommen und das hat mich innerlich etwas gestresst.              Ich hätte zur Rhythmisierung und um wieder in der Klasse Konzentration zu erlangen, ein beruhigendes Spiel, Joga oder eine Massage machen sollen. Mir ist spontan nur nichts eingefallen und zudem dachte ich auch, dass die Lehrerin möchte, dass ich möglichst bald fertig werde.             Kurzfristig: Ich werde mir zur Rhythmisierung Spiele, Bewegungseinheiten, Lieder, etc. aneignen.                   Weiter weiß ich nun, dass ich selbst durch mein Verhalten zur Unruhe in der Klasse beigetragen habe, 1. indem ich mich in den Kreis gestellt habe, 2. indem ich die Kinder nicht direkt angesprochen habe/konnte und 3. weil ich selbst nicht gut drauf war und das sich auf die Kinder übertragen hat.         Zudem: nicht negativ wiederholt mahnen, sondern Positivbeispiele raussuchen: "Die Lea arbeitet gerade ganz schön mit und meldet sich ...."            Weiteres: Ich werde üben, einfach mich ruhig in die Klasse zu stellen und zu schweigen, wenn die Kinder laut werden und geduldig warten, bis sie wieder still sind. Das muss man auch ersteinmal einüben.                  Langfristig: das o.g. gilt auch für langfristig: ein Ordner mit Unterlagen für Zwischendurch wäre sicherlich sehr hilfreich.                  Zudem werde ich akzeptieren, dass es auch einmal schlechtere Tage gibt, da man selbst schlecht drauf sein kann oder die Kinder. Wir sind ja alle nur Menschen.

SCHULEK1

Vorauslaufend: Bis jetzt verlief im Praktikum alles reibungslos, und wir Praktikantinnen wurden noch mit keinem außergewöhnlichen Erlebnis konfrontiert.

Schilderung: Meine Mitpraktikantinnen und ich verbringen unsere Pause zusammen mit den Kindern draußen im Hof. Eine Praktikantin und ich sollen den Pausenhof ein wenig eher verlassen um im Haus noch etwas zu erledigen. Doch auf dem Weg nach drinnen vernehmen wir plötzlich ein lautes Kinderweinen. Sofort machen wir kehrt um nachzusehen was denn vorgefallen ist. In diesem Moment kommt bereits meine andere Mitpraktikantin mit dem weinenden Jungen ins Haus. Dieser blutet stark aus der Nase und ist völlig aufgebracht. Gemeisam bringen wir ihn zur Toilette und versuchen die Blutung zu stoppen. Während wir ihm gut zu reden reinigen wir zudem sein Gesicht. Der Erstklässler erzählt, dass er wohl von einem Jungen aus "unserer Klasse" einen Schlag ins Gesicht bekommen hat.

Situationsspezifisch: Meine Mitpraktikantinnen und ich verbringen, wie wir es während unseres Praktikums öfter machen, unsere Pause mit den Kindern zusammen im Pausenhof. Es verläuft eigentlich alles ruhig, ohne weitere Zwischenfälle. Es verbindet uns ein gutes Verhältnis mit den Kindern.

Folgen: Nun bringen wir den Jungen zu seiner Klassenlehrerin. Diese wird das Erignis dann aufklären.     Diese Ereignis zeigt mir persönlich, dass wir Praktikantinnen, ruhig geblieben sind und den Vorfall relativ gut gemeistert haben. Diese Erfahrung nehme ich für meinen Teil, mit Sicherheit in mein späteres Berufsleben mit.

SeCa1986

Vorauslaufend: Ich habe in der pause einem schüler das von mir kontrollierte Heft zurückgegeben, er wollte es lieber nach der pause haben, ich habe es ihm aber gleich gegeben.

Schilderung: Ich ging weiter , nachdem ich ihm gesagt habe, dass er das heft an sich nehmen soll. Verärgert sagte er zu seinem Mitschüler: "Dreckspraktikantinnen!". Ich habe ihn dann zu mir geholt, mit ihm darüber gesprochen, swie es meiner Praktikumsleiterin mitgeteilt.

Situationsspezifisch: Ich denke der Schüler meinte mich ausser Hörweite und wollte cool vor seinen Mitschülern dastehen.

Folgen: Es wird überlegt, ob der Schüler einen Verweis bekommt. Das problem ist jedoch, das nur ich seinen Ausruf gehörthabe und er die ganze Sache abstreitet.

sonne10

Vorauslaufend: Meine Praktikumskommilitonin hatte am Tag vorher mit dem Schüler versucht zu arbeiten. Ich hatte währenddessen eine Gruppe von schwachen Schülern bei den Textaufgaben vor dem Klassenzimmer geholfen. Sie wollte nun einmal tauschen, da der Schüler nur vor ihr zusammengesunken dagesessen war und mit wenig Elan und Motivation mit ihr mitarbeitete.

Schilderung: Ich übte mit einem Schüler, der sehr schwach in Mathematik ist, im Rahmen der Wochenplanarbeit die Mathematik-Aufgaben durch. Wir schaffen es, seine Aufgaben die er bearbeiten muss durchzugehen und er hat meistens die Antwort alleine gewusst und wenn nicht nach meinem Nachfragen und Erklären. Einen Teil hat er nicht mehr geschafft und er hat mir versprochen, dass er es als Hausaufgabe fertig macht und mir am nächsten Tag zeigt. Dies tat er dann auch.

Situationsspezifisch: Bei der Arbeit mit dem Schüler ist mir aufgefallen, dass er sich anfangs nicht viel zutraute. Im Laufe des Arbeitens wurde er aber mit gezielten Lobs und Hilfestellungen immer munterer und war am Schluss richtig stolz, dass er so viel alleine geschafft hat.

Folgen: Der Schüler erledigte in der Folge seine Hausaufgaben regelmäßig, was er vorher fast überhaupt nicht tat. Auch entwickelte er eine gewisse Lernbereitschaft und Freude zur Mathematik und war zum Beispiel bei dem Spiel "Rechenkönig" voll bei der Sache und freute sich, als er auch hier erste Erfolge verzeichnen konnte. Sein Selbstbewusstsein wurde gestärkt.

Sonne12

Vorauslaufend: Das Mädchen M., das die bedeutsame Situation ausgelöst hat, ist autoaggressiv, unmotiviert, wenn sie Aufgaben lösen soll. Jedoch sonst sehr anhänglich und benötigt ständig die Aufmerksamkeit von einem Erwachsenen oder auch von den Kindern.

Schilderung: So wie jeden Tag wurden mit den Kindern Schreibübungen durchgeführt. 4 Kinder, die von zuhause wenig geförder werden, wurden aus der Klasse herausgenommen und den den Praktikanten, also von mir und einer anderen Praktikantin extra 

gefördert. Wie fast jeden Tag kam die Schülerin M. mit der anderen Praktikantin nach ca. 10 Minuten zu mir, weil sie mit mir schreiben wollte. Wie immer fing sie zuerst mal an zu reden und zeigte kein Interesse ihre Wörter zu schreiben. Mit viel Überredungskunst und Geduld schrieb sie doch noch ein paar Wörter. Es schien ihr zu gefallen. Plötzlich kam eine mir unbekannte Lehrerin ins Zimmer, da sie etwas benötigte. Das Mädchen fragte mich, wer das sei und ich  antwortete, dass ich es nicht wisse.   Sie stellte noch ein paar mal dieselbe Frage und ich gab jedes mal diesebel Antwort. Beim letzte Mal als sie die Frage stellte und ich es wiederrum nicht wusste, hatte ich ihre Faust im Gesicht. Sie wurde von einer Minute auf die anderen richtig aggresiv, was ich mir in diesIem Moment nicht erklären konnte.    Ich stand sehr unter Spannung: Entweder ausflippen oder sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Ich entschied mich für die zweite Variante und erklärte ihr in einem ganz ruhigen, gelassenen Ton, wieso man soetwas nicht macht und dass man sich dafür entschuldigt.

Situationsspezifisch: - Unerwartetes Eintreten einer für die Schülerin fremden Person  - Mein Unwissen über den Namen und die Funktion der Person  - Störung einer Situation, in der die Schülerin schon sehr schwer zu motivieren war  - ungewohntes Umfeld, da die Schreibübungen nicht im Klassenzimmer statt fanden

Folgen: Für mich:  - Kinder mit psychischen Problemen sind oft sehr schwer einzuschätzen und unberechenbar   - Es ist besser manchmal cool zu bleiben und zurückzustecken, als seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen   - Es ist schwer jemanden zu verstehen, dessen Probleme man nicht kennt.      Für die Schülerin:   Vielleicht hat sie verstanden, dass aggressives Verhalten nicht zum Erfolg führt

SPND2

Vorauslaufend: 2. Praktikum an der Schule

dabei nur positive Erfahrungen

Schilderung: Einzelunterricht mit schwerst geistig behinderten Schüler

anfangs absolt keine reaktion auf meine Anweisungen

nach längeren Phase folgte er so gut er konnte

Situationsspezifisch: -

Folgen: in nächster Stunde folge er sofort

und suchte Kontakt zu mir

versuchte mit mir zu kommunizieren und ging auf mich zu

er öffnete sich

STERN1

Vorauslaufend: Das Praktikum leistet ich in einer ersten Klasse ab. Die Schüler dieser Klasse befinden sich erst seid zwei Wochen in der Schule. Es ist den Kindern erlaubt ohne zu fragen, wann immer sie müssen, die Toilette aufzusuchen.

Schilderung der Situation: Mehrere Kinder schafften es während des Uterrichts nicht auf die Toilette und machten sich so in die Hose. Die Lehrerin ging dabei mit diesen Kindern sehr gut um, so dass es nicht zu Aufregung oder "Mobbing" unter den Schülern kam...

Situationsspezifisch: -

Folgen: Mir ist leider bis heute noch nicht klar, warum die Kinder nicht rechtzeitig die Toiletten aufsuchten. Schließlich ist es ihnen während des Unterrichts nicht verboten. Die betroffenen KInder sind zudem weder schüchtern noch ängstlich. Eine positive Erfahrun stellt allerdings die Reaktion der Lehrerin dar.

stocki86

Vorauslaufend: -

Schilderung: Die Pflege und intensive Beschäftigung mit einem schwerstmehrfach behinderten Kind.

Situationsspezifisch: -

Folgen: Ich habe überlegt, ob als Erweiterungsfach für mich nicht auch Körperbehindertenpädagogik in Frage kommen könnte.

stsp2310

 

Vorauslaufend: Während meines zweiwöchigen Orientierungspraktikums im letzten Semester, an einer Lernbehinderten Schule, habe ich ähnliche Erfahrungen wie Herr Mayer aus dem Beispiel gemacht. Danach war ich unsicher, ob ich wirklich die nötigen Voraussetzungen zum Lehrerberuf habe. In intensiven Gesprächen mit Freunden, die teilweise schon 'fertige' Lehrer sind, habe ich über mein Auftreten gesprochen und wie ich mir als junges Mädchen Respekt verschaffen kann, vor Schülern die teilweise nur zwei oder drei Jahre jünger sind als ich.

Schilderung: Ich habe eine Stunde Kunst unterrichtet, die auf den vorausgegangenen Stunden der Klassenlehrerin aufbaute. Es ging um Kollagentechniken. Durch meine vorausgegangenen Beobachtungen zum Verhalten der Schüler und dieser Unterrichtsreihe wusste ich schon, wie sich die Schüler mit dem Thema auseinandersetzten. Das habe ich in meine Stundenplanung miteinbezogen und aufbauend darauf versucht durch verschiedene Elemente die Motivation aller Schüler gleichermaßen zu wecken.     Die Stunde ist sehr gut angekommen. Alles klappte wie ich es mir vorgestellt hatte und den Schülern gefiel die Stunde sehr. Auch meine Praktikumslehrerin sagte die Stunde sei ein voller Erfolg gewesen. Das hat mich sehr glücklich gemacht.

Situationsspezifisch: Bei diesem  Praktikum habe ich sehr darauf geachtet, diese Ratschläge und Verhaltensweisen von der ersten Minute an umzusetzen und selbstbewusst aufzutreten. Dabei habe ich vor allem an meiner Sprache gearbeitet. d.h. ich habe laut und verständlich gesprochen und meine Anweisungen deutlich formuliert.         Zugute kam mir außerdem, dass ich mein Praktikum direkt nach den Sommerferien gemacht habe. Die Klasse war neu zusammengestellt worden, viele der Schüler kannten die Lehrer noch nicht und es hatte sich noch keine Klassenroutine entwickelt, die ich hätte stören können. So bin ich ganz selbstverständlich als Teil der Lehrerschaft aufgenommen worden

Folgen: Die Unsicherheit, ob der Lehrerberuf für mich geeignet ist und die Enttäuschung des missglückten letzten Praktikums haben sich aufgelöst. Ich habe erkannt, dass nicht mein Verhalten sondern die Rahmenbedingungen das Problem waren.    Bei dem vorausgehenden Praktikum habe ich alle drei Tage die Klasse gewechselt und auf diese Weise im Schnelldurchgang jede Altersstufe kurz gesehen. Das war zwar ganz nett um einen Überblick über die Schule und die Vielfalt der Schüler zu gewinnen, hat aber konsequent verhindert, dass ich mich auf die Schüler und die Schüler sich auf mich einzulassen konnten. Unterricht setzt Interaktion und gemeinsames Arbeiten zwischen Schülern und Lehrern voraus. Das ist aber nur möglich wenn alle Beteiligten ungefähr wissen was sie zu erwarten haben.

StzL83

Vorauslaufend: Ich dachte immer Grundschulkinder sind einfach zu begeistern und hätten eigentlich immer Spaß und Freude am Unterricht.    Die Kinder finden alles toll was der Lehrer macht.

Schilderung: Ich habe eine Sportstunde unterrichtet und mir verschiedene Spiele mit den Kindern ausgedacht.    Als ich beginnen wollte, hatten meine Schüler überhauptkeine Lust auf meine Sportspiele und wollten nur ihre eigenen Spiele spielen:     Ein Junge meinte sogar: Er wolle das nicht mitspielen, das sei lamngweilig und doof. Ob ich nicht endlich schneller erklären könne, damit das Spiel schneller vorbei sei.    Ich war persönlich angegriffen und ein bischen beleidigt!     Habe im Endefekt das Spiel auch ziemlich schnell durchgezogen.

Situationsspezifisch: Die Kinder dürfen sich im Sportunterricht ihre Spiele eigentlich immer selber aussuchen, die Lehrerin frägt ihre Schüler immer was sie gerne spielen möchten.   Sie sind es nicht gewohnt, dass man neue Spiele mit ihnen macht.

Folgen: Am Ende hat den Kindern meine Stunde doch gut gefallen.     Das nächste Mal frage ich die Kinder nicht ob sie zu meinen Spielen Lust haben, sondern mache es einfach mit ihnen. Ich werde mich nicht von Kindern aus der Ruhe bringen lassen, die manchmal eben keine Lust auf meinen Unterricht haben.    Kinder haben nicht immer Spaß und Freude an allen deinen Ideen und Unterrichtsstunden! Man kann es nicht imer allen Kindern recht machen.

sygra123

Vorauslaufend: In der großen Pause können die Schüler bei gutem Wetter nach draußen auf den Pausenhof gehen und dort spielen. Ihnen ist es auch erlaubt den Sportplatz mitzubenuten und es werden ihnen verschiedene Spielgeräte zur Pausengestaltung angeboten. In jeder Pause führt eine Lehrkraft Pausenaufsicht.

Schilderung: Ich habe mit meinem Praktikumslehrer die Pausenaufsicht durchgeführt. Während dieser Pause kam ein Junge der 4. Klasse tränenüberströmt zu uns gelaufen und schrie immerzu: "Mein Arm, mein Arm." Bei genauerem Hinsehen habe ich erkannt, dass sein Arm ganz verbogen, schief und offensichtlich bebrochen war. Im ersten Augenblick wurde es mir bei diesem Anblick selbst schlecht, doch dann konnte ich mich wieder fangen und bin ins Sekretariat gelaufen um den Rettungswagen zu verständigen. Als ich wieder zurück kam, waren bereits alle Schulkinder um den verletzten Jungen versammelt. Die anderen Lehrkräfte wurden gerufen und diese brachten ihre aufgeregten Schulklassen wieder zurück in das jeweilige Klassenzimmer. Somit war ich mit dem verzweifelten Jungen alleine. Ich habe ihn in den Arm genommen, versucht ihn zu beruhigen und alle seine Fragen beantwortet (dies war mir möglich, weil ich selbst als Kind einen derartigen Armbruch hatte). Außerdem habe ich versucht ihn durch andere Fragen von seiner momentanen Situation abzulenken. Einige Zeit später traf der Krankenwagen mit einem Notarzt ein und der Junge wurde ruhig gestellt und sein Arm wieder einigermaßen gerade gebogen. Inzwischen war auch die Mutter des Jungen da und ich konnte den Jungen an sie übergeben. Er wurde dann noch zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gefahren.

Situationsspezifisch: "-"

Folgen: Ich habe durch diese Situation gelernt, dass in einer Grundschule oft unvorhersehbare Geschehnisse eintreffen können und man als Lehrkraft darauf sehr individuell und selbstsicher reagieren muss. Mich hat der Anblick des Armes sehr erschreckt, doch dies musste ich vor dem Jungen verbergen um ihn nicht zu beunruhigen. Außerdem ist es meiner Meinung nach auch wichtig, dass Lehrer in "Erster Hilfe" ausgebildet werden um in solchen Situationen richtig reagieren zu können.  Die Folgen für den Jungen waren sicherlich eine kleine Operation und einige Wochen einen Gips am Arm.

taro24

Vorauslaufend: Ein Mädchen aus der dritten Klasse meiner Praktikumslehrerin fiel mir gleich am ersten Tag auf Grund seiner Aufgeschlossenheit und großen Hilfsbereitschaft auf. So übernimmt es zum Beispiel gerne Klassendienste und führt diese mit großer Sorgfalt aus. In der ersten Woche, als das Mädchen im Ordnungsdienst war und daher nach der letzten Stunde noch das Klassenzimmer aufräumen sollte, wunderte ich mich schon, wie ausdauernd und genau es diese Aufgabe ausführte. Sie hatte es, im Gegensatz zu den anderen Kindern, überhaupt nicht eilig, nach Hause zu kommen.

Schilderung: An einem Tag in der zweiten Woche meines Praktikums bleiben wir Praktikantinnen nach der sechsten Stunde zu einer Nachbesprechung mit unserer Praktikumslehrerin im Klassenzimmer. Da die beiden Jungen, die in dieser Woche Ordnungsdienst hatten, schon nach Hause gegangen sind, bleibt das oben beschriebene Mädchen freiwillig da und übernimmt sehr sorgfältig deren Aufgabe. Als ich sie frage, ob sie sich denn nicht lieber ein bisschen beeilen wolle, um früher nach Hause zu kommen, meint sie nur, dass bei ihr nachmittags sowieso nie jemand zu Hause ist und sie nach der Schule auch nur ganz selten ein Mittagessen bekommt.

Situationsspezifisch: Wie die meisten Kinder aus meiner Praktikumsklasse hat das Mädchen Migrationshintergrund und kommt aus einer eher ärmeren Familie.

Folgen: Die Antwort des Mädchens hat mich ganz schön bestürzt und mir klar gemacht, mit welchen außerschulischen Problemen man es als Lehrer eigentlich zu tun bekommen kann. Außerdem hat mich dieses Ereignis zum Nachdenken darüber angeregt, wie man als Lehrer solchen Kindern helfen könnte.

Titania

Vorauslaufend: Ich freue mich auf meine eigene Unterrichtsstunde in Deutsch. Insbesonderen hoffe ich, dass sie ruhiger wird als die letzte Stunde in der 5. Klasse in Ethik, die ich halten durfte. Das war an einem Freitag in der 6. Stunde.

Schilderung: Diesmal ist es Donnerstag, 1. Stunde in einer 8. Klasse. Ich fühle mich in dieser Klasse sehr wohl, mitunter deshalb, weil ich die Schüler und ihre Namen schon kenne.  Zuerst haben wir die Hausaufgabe besprochen. Es geht um Groß- und Kleinschreibung. Die Klasse arbeitet toll mit, die Gruppenarbeit funktioniert und die Schüler sind ruhig. Da mir mein Praktikumslehrer einige Tipps zur "Sammlung" gegeben hat, ist es für mich leichter, Ruhe auszustrahlen.

Situationsspezifisch:

Folgen: Ich habe gelernt, dass man mit eigener Stille die Klasse "still" macht und mit positiver Motivation positive Mitarbeit erzeugt. Auf diese Erfahrung werde ich sicher noch länger zurückgreifen.

tjjh83

Vorauslaufend: Schüler J. kann eigentlich schon allein auf Toilette gehen und merkt dies auch selbst. Desweiteren ist er halbseitig gelähmt.

Schilderung: Kurz vor der Pause stellen sich alle vor der Glastür auf um in die Pause zu gehen. Nachdem J. es geschafft hat die Treppe zum Pausenhof hinabzusteigen sagt er mir und dem Zivi, dass er auf Toilette muss. Nachdem wir ihn dann dazu aufgefordert haben zu gehen merkt J., dass er dadurch Zeit  der Pause verpasst und behauptet er hätte nur Spass gemacht. 5 Minuten später nachdem er wild Fussball gespielt hat kommt er zu mir und sagt er müsse nun ganz dringend. Daraufhin gehe ich mit ihm rein, doch es ist bereits zu spät! Dies ist ihm sehr peinlich als ich ihn dann darauf aufmerksam mache, dass erd och vorher schon hätte gehen können.

Situationsspezifisch: Eigentlich kann J. gut einschätzen wann er auf Toilette muss. Aufgrund seiner geistigen Behinderung und der Tatsache, dass er durch das auf Toilette gehen Zeit der Pause verliert verschweigt er aber, dass er eigentlich sehr nötig urinieren muss.

Folgen: Der Lehrer erklärt mir, dass man bei Einkoten oder Einnässen bei geistig behinderten Menschen eigentlich auf gar keinen Fall dies bestrafen darf! J. jedoch wusste es vorher und hatte dies auch geäussert, dann aber als Spass abgetan. Der Lehrer hat ihm dies sehr deutlich auseinandergesetzt, dass man durch solches Verhalten dann nicht mehr weiss wann er Spass macht und wann nicht! Als Beispiel hat er vor der gesammten Klasse die Geschichte von dem Hirtenjungen der immer sagt,dass die Wölfe kommen erzählt und genau erklärt. Am Ende des Tages wird immer das Verhalten jeden Schülers an dem Tag reflektiert. Verhalten diese sich gemäß der Regeln darf ihr "Rennauto" fahren. Js Rennauto durfte an dem Tag nicht fahren und er ist danach immer rechtzeitig vor der Pause auf Toilette gegangen.

TSV1860

Vorauslaufend: 1. unterrichtsversuch

Schilderung: stunde läuft wie geplant bzw vorgestellt, doch natürlich fragen die schüler nicht immer das, was man sich vorstellt. also war ich von der frage, die einfach so dazwischen kam, sehr überrumpelt: was ist eigentlich kommunismus? ich musste versuchen, knapp, verständlich und korrekt die frage zu beantworten.

das fiel mir eigentlich leicht, doch mir wurde bewusst, dass man als lehrer alles wissen soll, und oft als unfehlbar gesehen bzw gesehen werder will. nun ja

Situationsspezifisch: -1. stunde GSE: mein 1. unterrichtsversuch, lief alles ganz gut, empfand ich und die anderen auch.GSE unterricht, nachkriegs deutschland; wiedereinführung politischer parteien, aufbau der demokratie; gegensatz ostblock und westen.

Folgen: ich bin mir bewusst, dass ich eigentlich immer eine antwort parat haben sollte, dies ist natürlich nicht möglich, doch zumindest ist mir bewusst, dass man als lehrer besser als der durchschnitt über aktuelle themen informiet sein sollte und eine sehr gute allgemeinbildung haben sollte.

Urafiki3

Vorauslaufend: Die Praktikantin hat schon insgesamt 5 Wochen Praktika an verschiedenen Schulen abgeleistet. 1 Woche Grundschule, 2 Wochen Förderschule geistige Entwicklung, 2 Wochen Förderzentrum Sprache, Lernen, Verhalten. Der Umgang mit Kindern bereitet ihr Freude. Sich durchzusetzten fällt ihr nicht immer leicht.

Schilderung: Während einer Einzelarbeit im Klassenzimmer hat ein Schüler die Praktikantin um Hilfe gebeten, obwohl dieser immer eine zusätzliche Absicherung durch die Lehrkraft gefordert hatte.

Situationsspezifisch: Die Praktikantin wurde zu anfangs nicht als weitere Lehrperson akzeptiert, zumindest nicht von allen Schülern. Die Praktikantin hat dies akzeptiert und die Schüler gewähren lassen. Die Klasse hat sich an die Praktikantin gewöhnt.

Folgen: Die Praktikantin hat erfahren, wie wichtig es sein kann, den Schülern Distanz zu ermöglichen und ihnen zu überlassen, wann sie sich annähern möchten.

vroni6

Vorauslaufend:

Schilderung: Die Klasse war während meiner Unterrichtsstunde sehr ruhig und ausserdem wahnsinnig interessiert.

Situationsspezifisch: Niemand hat mich in meiner Stunde gestört,sodass ich irgendwie den Faden verloren hätte oder sowas.

Die Kinder haben super mitgearbeitet.Das hat mich sehr überrascht.Ich dachte bei eine Praktikantin würden sie eher ihre Grenzen austesten.

Folgen: Ich habe mich sehr wohl in dieser Klasse gefühlt und das Unterricht halten ist mir somit ziemlich leicht gefallen.

Walser1und1

Vorauslaufend: Praktikum in der ersten Klasse einer Grundschule; Einüben der Zahl Eins in Form von Stationen-Arbeit; wir sind die Klassenlehrerin und drei Praktikanten; die Klasse besteht aus 24 Schülern; Das Lehren erfolgte bis jetzt die meiste Zeit im Frontalunterricht, die Stationen-Arbeit wird das erste Mal eingeübt

Schilderung der Situation: Die Lehrerin forderte die Schüler auf, je zwei Bänke zusammenzustellen, um so große Tische für die unterschiedlichen Stationen zu schaffen, an denen die Kinder dann die Eins kneten, legen, malen, usw. sollten. Die Kinder waren zum Teil begeistert, konzentrierten sich jedoch auch nicht immer auf die Arbeit, sonderten ließen sich auch gerne zum Spaß machen verleiten. Irgendwann in dem kleinen Tohuwabohu entdeckte ich den kleinen „Manuel“, der bitterlich weinend unter einem Tisch saß. Ich ging hin, um den Grund seines Weinens zu erfragen. Er ließ sich von mir absolut nicht beruhigen und nach einer Weile fanden wir heraus, dass er Angst hatte, seinen Sitzplatz nicht wiederzubekommen. Ich merkte dabei stark meine eigene Hilflosigkeit dieser Situation gegenüber, erstens, da ich merkte, dass ich mir schwer tat, seine Angst wirklich zu verstehen, zweitens weil ich nicht genau wußte, wie ich pädagogisch angemessen reagieren sollte.

Situationsspezifisch: Bedeutsam war zum einen, dass die Stationen-Arbeit noch nicht vertraut war, die Kinder waren bis jetzt vor allem Frontalunterricht gewöhnt. Auch ich, als Praktikantin ein neues Gesicht, war dem Jungen noch unvertraut. Zusätzlich herrschte in dem Klassenzimmer in dieser Situation mehr Durcheinander und nicht die gewohnte Ruhe und Ordnung.  Auch fand diedes Ereignis am ersten oder zweiten Tag des Praktikums statt, auch für mich war alles noch sehr neu und ungewohnt.

Folgen: Die Folgen für den Jungen kann ich nicht voraussehen, vielleicht war es nur ein kleiner Schreck, gleich wieder vergessen, vielleicht aber hatte er noch daran zu knabbern. Die Lehrerin wird in Zukunft vielleicht etwas behutsamer an neue Unterrichtsmethoden herangehen. Mir wurde vieles bewußter durch dieses Erlebnis, zum einen erkannte ich, mit welchen Herausforderungen die Kleinen konfrontiert werden, die in ein völlig neues Umfeld geworfen werden und vieles lernen und verdauen müssen, was ich, denke ich, unterschätzt habe. Zum anderen konnte ich meine Reaktion mit deren Auswirkung erkennen, mich also selbst dabei erleben.

wes1986

Vorauslaufend: Schüler „Michi“, Klasse M7 (Hauptschule U.), hat in der ersten Woche meines Praktikums seinen Onkel und Cousin bei einem tödlichen Motorradunfall verloren.

Schilderung der Situation: Die Praktikumslehrerin, eine Komilitonin von mir, die ebenfalls in der gleichen Klasse im Praktikum ist, und ich betreten am Montagmorgen in der 3. Stunde das Klassenzimmer. „Michi“, ein 12jähriger Schüler, sitzt kreidebleich und mit Tränen in den Augen auf seinem Platz.  Als die Praktikumslehrkraft ihn anspricht und wissen möchte, ob ihm nicht gut sei, bricht der Junge gänzlich in Tränen aus und erzählt daraufhin, dass am Tage zuvor sein Onkel sowie sein 10jähriger Cousin bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen seien. In die Schule sei er nur gekommen, um sich abzulenken.  Die Klassenleitung tröstet „Michi“ lange und spricht vor der Klassenzimmertür noch einmal mit dem Schüler unter vier Augen.  Nach einem Telefonat mit seiner Mutter wird der Schüler vom Unterricht befreit und darf nach Hause gehen.

Situationsspezifisch: „Michi“ ist ein 12 Jahre alter Junge, dessen Eltern geschieden sind. Seine Mutter hat das alleinige Sorgerecht. Da er keine Geschwister hat, kann man davon ausgehen, dass „Michi“ gerade zu seinem Cousin eine enge Beziehung hatte. Der Schüler ist im Vergleich zu seinen gleichaltrigen Mitschülern sehr klein und schmächtig.

Folgen: Die Situation zeigte mir wiederholt, dass man als Lehrkraft oft eine recht wichtige Bezugsperson für die Schüler ist. Gerade in der Hauptschule, wo nur die wenigsten Schüler in einer intakten Familie leben, brauchen die Kinder jemanden, der auch für private Dinge für sie da ist und in Problemsituationen helfen kann. Man sollte daher sehr viel Wert auf eine genaue Beobachtung der einzelnen Schüler achten und deren Verfassung interpretieren. In Extremfällen sollte man dann Jugendhilfen oder Sozialarbeiter zur Hilfe holen. Für mich ist es wichtig, dass die Schüler später einmal wissen können, dass sie mit Problemen und Situationen, in denen sie nicht weiter wissen, auch zu mir kommen können.

Ze1Ogen

Vorauslaufend: Eine Schülerin der Klasse war bereits längere Zeit im Krankenhaus.

Schilderung: Gemeinsam mit dem Lehrer und den Erziehern besuchte die Klasse, die Mitschülerin im Krankenhaus. Die Schüler waren erst gespannt, ängstlich oder aufgeregt. Am Ende freuten sich aber alle darüber, der Schülerin eine Freude gemacht zu haben. 

Situationsspezifisch:

Folgen: Im Lehrerberuf ist es möglich, anderen eine Freude zu machen.

Zeli3866

Vorauslaufend: Herr Mustermann hat bisher nur Erfahrungen als "Nachhilfelehrer" gesammelt. Das hat ihm sehr viel Spass gemacht.

Schilderung: Herr Mustermann kommt zu seinem Praktikum nach Freising. Die Klasse schaut ihn ganz gespannt an, weil sie nicht wissen wer er ist. Die Lehrerin erklärt, warum er da ist und Herr Mustermann stellt sich dann vor. Die Schüler stellen noch ein paar Fragen über ihn selber und dann beginnt die Lehrerin mit dem Unterricht.

Situationsspezifisch: Der Lehramtsanwärter Andreas Mustermann, studiert zurzeit im 3. Semester Hauptschullehramt. Herr Mustermann ist ziemlich groß und sehr selbstbewusst. Seine Stimme ist klar und deutlich, manchmal kann er auch seinen Ton sehr verschärfen, dass jeder aufmerksam ihm zuhört.

Folgen: Herr Mustermann hat in den folgenden Tagen einige Unterrichtsstunden selber gehalten. Die Schüler haben ihn voll akzeptiert und gut mitgearbeitet. Die Schüler waren ruhig wenn er es gesagt hat. Die Klassenlehrerin musste nie eingreifen. Die Schüler waren so begeistert von seinem Unterricht, dass sie nach der Stunde immer gefragt haben, wann Herr Mustermann nochmal unterrichten wird. Herr Mustermann ist mit seinem Praktikum sehr zufrieden. Er fühlt sich im Lehramtsstudium sehr wohl und kann  sich kein besseres Studium vorstellen.

ZP098ZP

Vorauslaufend: Dei Klasse, in der ich Praktikum gemacht habe hatte eine Stärke von 14 Schülern, die bis auf zwei Störenfriede im Unterricht immer gut mitgearbeitet haben.

Schilderung: In der dritten Woche meines Praktikums kam ein neuer Schüler in die Klasse. Da er sich mit einem anderen Schüler, neben dem er saß ständig zoffte und es in der Pause wohl zu einer Eskalation der Situation kam, nahm die Klassenlehrerin die beiden nach der Pause aus der Klasse um mit ihnen über das Problem zu sprechen. Mich ließ sie allein zur Aufsicht der Klasse zurück. Zuerst waren die Schüler noch friedlich, nahmen sich Mandalas zum malen oder beschäftigten sich anderweitig. Doch als es länger dauerte bis die Lehrerin zurückkam, wurde ihnen langweilig und sie begannen herumzualbern und richtig laut zu werden.  Ich wusste nicht sorecht, wie ich sie zum Schweigen bringen sollte, stellte mich aber kurzentschlossen vor die Klasse und begann ein Mathespiel mit Ihenen zu spielen. Schnell war die Aufmerksamkeit nach vorne gerichtet und im Klassenzimmer wurde es wieder ruhiger, sodass die Lehrerin, als sie mit den anderen beiden Schülern wieder in die KLasse kam, nicht schlecht staunte.

Situationsspezifisch: Die Schüler kannten mich schon seit 2 Wochen. Sonst hätte das mit dem Spiel wohl nicht so reibungslos funktioniert, wie es der Fall war.

Folgen: Die Lehrerin war sehr stolz auf mich und traute mir in der letzten Woche noch einiges zu, woran ich mich selbst wohl nicht gewagt hätte.